Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 273† Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1570
Beschreibung
Sterbeinschrift des Alexander (II.) Weißenhorn. Ehemals an der äußeren Kirchenwand, genauer Standort unbekannt.
Text und Wappen nach Clm 2105.
anno dominia) 1570b) starb der ersam weis Alexander Weissenhorn buechtruckherc).
Weißenhorn1), Kueffer2), unbekannt3). |
Textkritischer Apparat
- Fehlt Cgm 3368.
- Es folgen vier Striche zur Kennzeichnung unkenntlichen Textes.
- (etcetera) Cgm 3017.
Anmerkungen
- Siebmacher Bg3 55.
- Ostermair, Bürgerbuch I, 28, und Ostermair, Ostermair Abb. 5. Von Schwarz und Gold gespalten mit einer Kufe in verwechselten Farben.
- Marke in Schild: Einwärts gekehrter Vierkopfschaft auf Unterhalbkreisfuß.
- Pölnitz, Matrikel 1539, 557,27.
- Zur Geschichte der Buchdruckerfamilie vgl. Hofmann, Geschichte II, 790ff.; Euler, Geschichte 14-16. Zu den von der Familie gedruckten Werken vgl. Stalla, Bibliographie passim.
- (Ostermair), Geschichte Stadtpfarrkirche 301, Nr. 50.
Nachweise
- Clm 2105 fol. 84v, Nr. 249; Cgm 3368 fol. 33r; Cgm 3017 fol. 27r; Götz, Grabsteinbuch 63.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 273† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0027308.
Kommentar
Alexander (II) Weißenhorn war der Sohn des gleichnamigen Begründers der Ingolstädter Buchdruckerfamilie Weißenhorn. Alexander (I) Weißenhorn kam 1539 aus Augsburg nach Ingolstadt und immatrikulierte sich an der Hohen Schule4). Er führte die Druckerei, die vor allem Bedeutung als Zentrum des gegenreformatorischen Buchdruckes hatte, bis zu seinem Tode 1549. Danach übernahmen seine Söhne, der in der Inschrift genannte Alexander (II) mit seinem Bruder Samuel (verstorben 1567, vgl. Nr. 287) die Geschäfte, bis Alexander (II) 1570 starb. Der Sohn des Samuel, Alexander (III), führte die Druckerei dann noch bis 1577 weiter5). Alexander (II), der im Gegensatz zu seinem Bruder nicht das Bürgerrecht der Universität, sondern bereits 1547 das der Stadt erwarb, wurde 1569 in den Äußeren Rat gewählt. Das Grabmälerverzeichnis aus den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts nennt ein Epitaph für die Familie Weißenhorn in der Münsterkirche mit der bildlichen Darstellung der Grablegung Christi, ob es mit Alexander (II) oder einem anderen Familienmitglied in Verbindung zu bringen ist, muss offen bleiben6).