Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 244† Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1564

Beschreibung

Sterbeinschrift des Friedrich Staphylus und seiner Ehefrau Anna, geb. Hass bzw. Stifterinschrift ihrer Kinder. Genauer Standort unbekannt.

Text nach Clm 1533.

  1. Friderico Staphylo Osnabrugensi, viro nobili, philosophiae et theologiae doctori insigni, Ferdinandi primi Romanorum imperatoris et Alberti Bavariae ducis à consilys, scolae Ingolstadiensis superathendenti praeclaro merito, qui, cum catholicam et avitam religionem contra haereticos sui temporis consilio et scriptis editis asseruisset, gravorum propterea persecutiones tollerasset, placide obdormivit. Honestissimae illius quorum coniugi Annae ex familia Hassorum oriunda filii orphani hoc monumentum posuerunt. Obierunt anno salutis M.D.LXIV. Ille quidem V. Marty aetatis suae 51, haec autem aetatis suae 53.

Übersetzung:

Dem Friedrich Staphylus aus Osnabrück, einem edlen Herren, der Philosophie und der Theologie ausgezeichnetem Doktor, Rat Ferdinands I., des Römischen Kaisers, und Albrechts Herzogs von Bayern, der Schule zu Ingolstadt mit Recht berühmten Superintendenten, der, nachdem er die katholische und angestammte Religion gegen die Häretiker seiner Zeit durch Rat und herausgegebener Schriften gesichert und deswegen schwere Verfolgungen ertragen hatte, friedlich entschlief und seiner sehr ehrenwerten Ehefrau Anna, die aus der Familie Hass stammte, haben die verwaisten Kinder dieses Denkmal gesetzt. Sie sind im Jahre des Heils 1564 gestorben, er am fünften März, im 51. Lebensjahr, sie jedoch in ihrem 53. Lebensjahr.

Kommentar

Zur Person des Friedrich Staphylus vgl. Nr. 243.

Clm 1533 überliefert diese Inschrift gemeinsam mit der Inschrift des erhaltenen Epitaphs des Staphylus Nr. 243. Im Zusammenhang dieses Denkmals ist eine weitere Schrifttafel allerdings nur schwer vorstellbar. Da die Handschrift p. 372 angibt, dass Staphylus und seine Ehefrau in einer Krypta bei dem am Seitenaltar des Hl. Petrus von Alcantara befindlichen Beichtstuhl bestattet waren, kann es sich um die Bodenplatte, die die Krypta verschloss, handeln.

Nachweise

  1. Clm 1533 p. 376.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 244† (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0024403.