Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 163 Franziskanerklosterkirche Mariae Himmelfahrt 1541
Beschreibung
Sterbeinschriften auf der Wappengrabplatte des Caspar Vogt und seiner Ehefrau Anna, geb. Fischer. Innen, Westwand, südlich des Westportals. Hochrechteckige Platte, unten erhabene Inschrift in elf Zeilen, an den Seiten Laubwerkornamente, darüber in einer Rundbogennische Allianzwappen. Abplatzungen. Textverlust. Rotmarmor.
Maße: H. 114 cm, B. 54 cm, Bu. 2,7 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
A(nn)oa) d(omi)ny · 15 · 17 an Eri[c]htag den / Rechtn fasstnacht tag ist gestorbe(n) / der Ersam vnd Weis Caspar Vogt / des inner(e)nb) Raths vnd bvrger / zve Ingolstat . Hernach alls m[an] / zallt · 15 · 41 · an sant martinstag / starb die Erbar tvgenthaft [Fra]w / Anna fischerin sein Eeliche / Havsfraw der bayder seele[n] / Der allmachtig Gott gnnad[ig] / vnd barmherczig sein Well[e] ·
Datum: 1517 März 3; 1541 November 11.
Vogt1), Fischer2). |
Textkritischer Apparat
- o klein, hochgestellt.
- Haken über zweitem Schaft des n. Vielleicht auch innern(s).
Anmerkungen
- Siebmacher Bg3 55.
- Siebmacher Bg3 44.
- Vgl. Hofmann, Geschichte II, 145.
Nachweise
- Oefeleana 44 Ingolstadt fol. 15r; Clm 2105 fol. 193r, Nr. 416; Kögerl, Garnisonskirche 51.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 163 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0016303.
Kommentar
Die erhabene Inschrift zeigt auffällige h-Formen, bei denen das Ende des h-Bogens entsprechend der Gestaltung der Unterlänge von g fast über die ganze Breite des Buchstabens nach links gezogen ist. Auffällig ist außerdem die ausschließliche Verwendung von rundem r. Der Lautwert u wird ausschließlich durch v wiedergegeben.
Caspar Vogt ist 1504 als Mitglied des Äußeren Rats nachweisbar, er stieg – nach der Inschrift zu schließen – später in den Inneren Rat auf. Seine Frau Anna blieb nach seinem Tod wohl unverheiratet, was für die Zeit ungewöhnlich ist. 1536 wird sie als Anna Vogtin in der Liste der Weinschenkenbruderschaft genannt3). Sie stammte aus einer der Ingolstädter Familien, die über sehr lange Zeit Ratsmitglieder stellten.