Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 71 Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau (1497/1517?)
Beschreibung
Beischrift zum Bildfenster des Hl. Urban. Chorhochverglasung über der ersten nordnordöstlichen Chorumgangskapelle (N II). Ehemals dritte südliche Langhauskapelle von Westen (s VII), Mittelband des Fensters (Holm-Hammer). Hochrechteckige Scheibe. Unten Schriftleiste, darüber unter einem Bogen vor damastiziertem Hintergrund Hl. Urban im Papstornat, den Kreuzstab in der Linken, die Traube in der Rechten. Maßwerkbekrönung mit Weinlaub.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
vrbanvs · der · weinschencstt
Anmerkungen
- Holm-Hammer, Glasgemälde 60.
- Vgl. Fitz in Brandl, Liebfrauenmünster 161.
- Scholz, Entwurf 70.
Nachweise
- Wagner, Stadtpfarrkirche 10; Holm-Hammer, Glasgemälde 60; Knappe, Albrecht Dürer 52, Abb. 54; Frenzel/Ulrich, Farbverglasung 380; Fitz in Brandl, Liebfrauenmünster 161.
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 71 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0007106.
Kommentar
Die Bildunterschrift des Hl. Urban wird in der Literatur meist als Urbanus, der Wein schenkt wiedergegeben. Auch bei dieser Scheibe ist jedoch, wenn man Holm folgt, die Inschrift u.U. nicht mehr Original, sondern ergänzt1). Ist die Scheibe – wie Fitz meint2) und wie sich anhand des Standortes der Kapelle der Weinhändler anbietet – als Stiftung der Weinhändler anzusehen, legt sich die Lesung Urbanus der Weinschenken (ergänze: Patron) nahe.
Fitz weist diese Scheibe der Hirsvogelwerkstatt zu und nennt Veit Hirsvogel den Älteren als Schöpfer der Scheibe2). Auch Scholz weist das Fenster dem älteren Werkstattstil zu3), damit würde sie zur ersten Verglasungsperiode, ungefähr aus dem Jahr 1497, gehören.
Wagner will bei diesem Fenster noch weitere (zugehörige?) Scheiben mit das Wappen der Weinschenkenzunft haltenden Engeln und der Datierung 1517 gesehen haben.