Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)
Nr. 16 Pfk. Zur Schönen Unserer Lieben Frau 1428
Beschreibung
Sterbeinschrift auf der Grabplatte Arnolt des Barbiers. Nordöstliche Chorkapelle im Boden. Ehemals im Chor, nahe dem Marmorstein für das Grabmal Ludwigs im Barte (Gerstner). Hochrechteckige Platte mit Inschrift in drei oder vier Zeilen an der oberen Schmalseite, die ersten beiden Zeilen vom Grabmal Castell-Francoysch (vgl. Nr. 57) verdeckt, und längs der rechten und linken Langseite, im Feld ein Kreuz1). Kalkstein.
Maße: H. 141 cm, B. 79 cm, Bu. 7,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[Anno · d(omi)ni · m · ccc/c · xxviii an]a) der v/asnacht · starb · ar/nolt · des · alten · he/rtzogb) · ludwigs · barbi/erc) · dem · got · gnad
Datum: 1428 Februar 17.
Textkritischer Apparat
- Ergänzt nach Götz.
- Wechsel zur Schriftleiste der rechten Langseite.
- Wechsel zur Schriftleiste der linken Langseite.
Anmerkungen
- Es handelt sich wohl nicht um ein Wappen wie Kdm annimmt.
- Vgl. Hofmann, Geschichte I, 278.
- Urkunde im PfA ULF vgl. Ostermair, Regesten IX, 77 Nr. 412.
Nachweise
- Gerstner, Frauenkirche 54f.; Ostermair, Stadtpfarrkirche 18; Kdm OBB I (Ingolstadt) 35; Götz, ULF 33f.; Wagner, Stadtpfarrkirche 15; Koller, Grabsteine 22; Steininger in Brandl, Liebfrauenmünster 221f. (Abb. 180).
Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 16 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0001603.
Kommentar
Die Inschrift war qualitätsvoll tief eingehauen, so dass trotz erheblichem Substanzverlust durch Abtreten die Inschrift auch heute noch gut lesbar ist. Götz gibt die Datierung fälschlich mit Februar 14 an.
Arnolt war als Barbier des Herzogs auch für dessen tägliche Bagatellausgaben verantwortlich, bekleidete also eine nicht unbedeutende Stellung am Herzogshof2). Zu seinem Grab wurde auch ein Seelgerät errichtet3).