Inschriftenkatalog: Stadt Ingolstadt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 99: Stadt Ingolstadt (2017)

Nr. 6 Kreuztor 1385

Beschreibung

Bauinschrift des Kreuztores. Außen, Landseite. Querrechteckige Tafel. Inschrift in vier durch Stege getrennten Zeilen. Ohne Textverlust einmal quer gesprungen oder aus zwei Steinen zusammengesetzt.

Schriftart(en): Gotische Minuskel1).

  1. + annoa) · d(omi)ni · mo · ccc · l · xxxo · qui/nto · feria · q(ua)rta · post · die(m) · s(ancti) · g/eoriib) · positus · e(st) · primari(us) · la/pis · h(uius) · porte · nec · no(n) · et · muric) · ide(m)

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1385 am Mittwoch nach dem Tag St. Georg wurde der Grundstein dieses Tores und ebenso auch der Mauer gesetzt.

Datum: 1385 April 26.

Kommentar

Die Inschrift zeigt eine der Bauinschrift Theresienstr. 4 (vgl. Nr. 5) vergleichbare Tendenz der Schließung von Buchstaben durch Zierstriche, hier allerdings nur beim g.

Das Kreuztor trägt seinen Namen nach der 1539 bei der Anlage des Vorwerks abgebrochenen Hl.-Kreuz-Kapelle. Es wurde im Zuge der zweiten Stadtbefestigung 1385 errichtet und 1539 erweitert. Über einem quadratischen Unterbau erhebt sich ein achteckiger Turm, durch einen Zinnenkranz und einen spitz zulaufenden Dachhelm bekrönt. Vor dem Tor erhob sich an der Außenseite ein quadratischer Vorhof.

Textkritischer Apparat

  1. Davor Kreuz aus vier Blütenblättern, vgl. Nr. 5.
  2. Sic, für georgii.
  3. Die von Gemminger und Fuchs vorgeschlagene Lesung turris wird durch den Buchstabenbestand nicht gedeckt.

Anmerkungen

  1. Maße konnten nicht ermittelt werden.

Nachweise

  1. Mederer, Ingoldestat 68; Gerstner, Ingolstadt 54; Gemminger, Ingolstadt 11; Ostermair, Beiträge III, 241f.; Ostermair, Militärische Verhältnisse 14; Kleemann, Festung 9f.; Ostermair, Führer 57; Fuchs, Befestigung 16.

Zitierhinweis:
DI 99, Stadt Ingolstadt, Nr. 6 (Christine Steininger), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di099m018k0000605.