Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 88† Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1480?

Beschreibung

Grabplatte eines Hans von Berlichingen zu Schrozberg. Vor der barocken Neugestaltung des Kreuzgangs im Boden des Ostflügels als zehnte Grabplatte von Norden1. Gestaltung und Verbleib unbekannt.

Inschrift nach Müller/Stöcklein.

  1. Anno 1480 . Sexto nonas Martij starb der Edel und Vest Hansz von Berlichingen zu Schrotzberg, der Seel Gott genädig sey

Datum: 2. März 1480.

Kommentar

Die Inschrift gibt einige Rätsel auf. Die Überlieferung läßt keinen Zweifel daran, daß es sich nicht um die Grabplatte Hans’ von Berlichingen des Älteren zu Schrozberg handeln kann, der zwar ebenfalls 1480 (18. Februar) gestorben ist, dessen – noch vorhandene und mit deutlich abweichender Inschrift versehene – Grabplatte (nr. 85) aber in der Beschreibung von 1698 zusätzlich zu der hier wiedergegebenen als 23. Grabplatte von Norden im Ostflügel aufgeführt ist. Ein zweiter Hans von Berlichingen zu Schrozberg ist freilich bislang anderweitig nicht nachweisbar. Ein Hans von Berlichingen aus der Linie zu Laibach ist 1481 gestorben2, kann hier also nicht gemeint sein. Möglicherweise liegt auch ein Lesefehler bei Todesjahr oder Name vor, der sich allerdings nicht überprüfen läßt, da die vorliegende Inschrift von den früheren Schöntaler Chronisten Kremer und Hebenstreit nicht erwähnt wird. Eine Bestätigung für die Zuverlässigkeit des Textes könnte das Schöntaler Mortilogium liefern, das des Hans von Berlichingen zu Schrozberg zum 2. März 1480 gedenkt. Dieser Eintrag wäre demnach auf den in der vorliegenden Inschrift genannten Hans und nicht auf Hans den Älteren zu beziehen3.

Anmerkungen

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21v.
  2. Möller, Stamm-Taf. I, Taf. XXI.
  3. So Rückert, Zur Memoria 87; der Eintrag im Mortilogium ebd.

Nachweise

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 21v.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 88† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0008801.