Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 47† Künzelsau, ev. Johanneskirche um 1438?

Beschreibung

Totenschild (?) des Albrecht von Neuenstein. Im 17. Jahrhundert an nicht näher bezeichneter Stelle im Langhaus der Kirche aufgehängt1. Ausführung unbekannt, vermutlich mit Wappendarstellung.

Inschrift nach HZAN GA 55 VII. Bü 181.

    Albrecht vonn Neüensteina)

Kommentar

Die vorliegende Kopialüberlieferung, eine im 17. Jahrhundert angelegte Zusammenstellung der Inschriften der Künzelsauer Totenschilde, scheint diese insgesamt – zumindest was den Wortlaut angeht – recht präzise wiederzugeben, so daß man davon ausgehen kann, daß der „Schildt“ des Albrecht von Neuenstein tatsächlich nicht mehr als seinen bloßen Namen enthielt. Dies macht eine sichere Zuordnung unmöglich. In Biedermanns Stammtafeln kommen nur zwei Träger des Namens vor, von denen am ehesten der Sohn Rabans von Neuenstein in Frage kommt, der 1420 urkundlich nachweisbar und 1438 als verstorben bezeugt ist2. Beim Tod seines Vaters war ihm ein Drittel des Schlosses Neufels (Neureut, Stadt Neuenstein) zugefallen, zudem besaß er im heutigen Kreisgebiet ein Drittel des Zehnten in Rappach3. Er könnte durchaus schon in dem erweiterten Kirchenneubau des 15. Jahrhunderts bestattet worden sein4. Das besagt aber noch nicht, daß auch die Inschrift bereits zu diesem Zeitpunkt ausgeführt worden ist. Denn für zwei weitere Künzelsauer Totenschilde, die zwei im 4. Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts Verstorbenen gewidmet waren, geht aus dem Wortlaut ihrer Inschriften zweifelsfrei hervor, daß ihre Anfertigung erst wesentlich später erfolgte (nrr. 159 †, 160 †).

Textkritischer Apparat

  1. Danach ein Zierschnörkel.

Anmerkungen

  1. Abschriftlich überliefert zusammen mit zahlreichen weiteren Inschriften – vorwiegend Grabinschriften der Herren von Stetten – in der Künzelsauer Kirche; als Inschriftenträger sind „ihre uffgehenckhte Schildt unnd adenliche Wappen“ genannt, es dürfte sich demnach überwiegend um Totenschilde gehandelt haben. Da in der Zusammenstellung eigene Rubriken „vornen im Chor“ und „außerhalb der Kirchen“ angelegt sind, darf man davon ausgehen, daß sich alle nicht unter diese Rubriken eingereihten Inschriftenträger im Langhaus befanden.
  2. Biedermann, Ottenwald, tab. CCCXCIV.
  3. Ebd.
  4. Vgl. zu dieser Bauphase Stachel, Johanneskirche 53–57.

Nachweise

  1. HZAN GA 55 (Nachlaß Albrecht) VII. Bü 181 (Stetten).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 47† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0004700.