Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 25 Niedernhall, ev. Pfarrkirche E. 14. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber vergoldet, getrieben und graviert. Runder Fuß mit senkrechter Zarge, kegelförmig zum runden Schaft hin ansteigend; auf den Schaftstücken ober- und unterhalb des hohen, eng gerippten Nodus die in Kontur gravierten Inschriften (A) und (B) auf flüchtig und unregelmäßig schraffiertem Schriftgrund. Die glockenförmige, glatte Cuppa ist eine Zutat der Barockzeit. Im unteren Schaftstück beeinträchtigen vier runde Nieten die Inschrift (B). Letzte Restaurierung 2003.

Maße: H. 20,5, Dm. (Fuß) 13,0, Bu. 1,1 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/7]

  1. A

    maria hilfa)

  2. B

    maria hilfa)

Kommentar

Die nicht sehr sorgfältig gravierte Minuskel weist kaum Besonderheiten auf. Der obere Bogen des a ist als geschwungene Haarlinie in den offenen unteren Bogen hineingeführt. An der Fahne des r setzt ein bis zur Grundlinie hinabreichender Abstrich an, dessen Ende nach rechts umgebogen und stark verdickt ist. Ein ähnlich gestalteter Zierstrich ist auch an den Balken des f in Inschrift (B) angehängt. Der Schaft des ganz ins Mittelband eingefügten h und der des l sind oben waagerecht geschnitten.

Die Datierung des Kelchs ins 14. Jahrhundert stützt sich auf die Form von Fuß und Nodus1, die Verwendung der Minuskel macht eine Entstehung eher gegen Ende des Jahrhunderts wahrscheinlich.

Textkritischer Apparat

  1. bite Kdm. Künzelsau, Rauser. Danach ein senkrechter Steg zur Markierung des Endes bzw. des Beginns der Inschrift.

Anmerkungen

  1. Vgl. die in Kohlhaussen, Nürnberger Goldschmiedekunst 124 und 126 abgebildeten, bedingt vergleichbaren Kelche (ohne Inschriften).

Nachweise

  1. Kdm. Künzelsau 252 (m. Abb.). – Rauser, Niedernhaller Heimatbuch 131 (nach Kdm.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 25 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0002504.