Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 836 Künzelsau, ehem. Amtshaus der Komburger geistlichen Verwaltung (Schnurgasse 16) 1634

Beschreibung

Rundbogenportal und Fachwerkeckständer mit Jahreszahlen. Giebelständiges Fachwerkhaus mit hohem gemauerten Erdgeschoß, zwei Ober- und drei Giebelgeschossen.

I. Rundbogenportal. Hauseingang mit Treppenaufgang außen an der Nordseite, neben dem großen Kellereingang. Rundbogiges Sandsteingewände aus zwei Pfosten und drei Bogensteinen, Innenkante mit einfachem Wulst-Kehle-Profil. An der Stirnseite des Scheitelsteins eingehauene Jahreszahl.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/4]

Maße: H. 231, B. 151, Bogenstärke 22, Zi. 6,2 cm.

  1. 1634

II. Fachwerkeckständer. An der Nordostecke des ersten Obergeschosses. Die Kante des Ständers mit geschupptem, oben und unten von Voluten begrenztem Rundstab verziert, darüber auf der Nordseite die eingeschnitzte Jahreszahl. Das Holz wurde zu unbekanntem Zeitpunkt zur Aufnahme eines – mittlerweile wieder entfernten – Verputzes aufgebeilt.

Maße: Zi. ca. 4–6 cm.

  1. 1634

Kommentar:

Das Gebäude diente dem Chorherrenstift Komburg, das zeitweilig zu den Künzelsauer Ganerben zählte, als Sitz der geistlichen Verwaltung. Komburg hatte 1483 seine weltlichen Herrschaftsrechte auf Wiederkauf an die Grafen von Hohenlohe abgetreten und sich nur das Patronat über die Johanneskirche vorbehalten. Ab 1581 bemühte sich Propst Erasmus Neustetter gen. Stürmer dann um den Wiedererwerb der abgetretenen Rechte, das Stift unterlag aber schließlich nach langen Querelen und verzichtete 1662 gegen eine hohe Abfindung auf alle Ansprüche. Damals ging auch das Kirchenpatronat an die Hohenlohe über1. Von 1717 bis 1803 gehörte Komburg erneut dem Kreis der Ganerben an.

Anmerkungen

  1. Vgl. LdBW IV, 198.

Nachweise

  1. OAB Künzelsau 272.
  2. Künzelsau am Kocher. Führer 1922, 12.
  3. Kdm. Künzelsau 55f.
  4. Rauser, Künzelsauer Heimatbuch I, 326 (nach Kdm.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 836 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0083607.