Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 827† Niedernhall, Mittelgasse 5 1633
Beschreibung
Rundbogenportal mit Wappen, Jahreszahl und Steinmetzsignatur. Kellereingang außen an der Südseite. Im Bogenscheitel des Sandsteingewändes ein reliefiertes Wappen, darin unter dem Wappenbild die Jahreszahl (A); rechts neben dem Schild Stz. nr. 64 zwischen zwei Initialen (B). Das Werkstück ist eine Neuanfertigung (wohl 4. Viertel des 20. Jahrhunderts) nach altem, nicht erhaltenem Vorbild. Noch original sind die Gewändepfosten und der rechte Bogenstein.
Maße: H. 30 (Werkstück), B. 108, Bogenstärke 20, Bu. 4,2, Zi. 3,0 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
1633
- B
I // K
vom Holtz. |
Anmerkungen
- Vgl. OAB Künzelsau 742. Die Stammtafel bei Biedermann, Ottenwald, tab. CCLXII ist unbrauchbar.
Nachweise
- Kdm. Künzelsau 259.
- Rauser, Niedernhaller Heimatbuch 148 (nach Kdm.).
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 827† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0082708.
Kommentar
Die Schrägbalken des K sind an den Enden keilförmig verbreitert, senkrecht geschnitten und reichen nicht bis zur oberen Zeilenbegrenzung bzw. bis zur Grundlinie. Das Steinmetzzeichen ist bis auf den unteren Abschnitt identisch mit dem des Michael Kern II, so daß angesichts der Nameninitiale K eine Verbindung der vorliegenden Signatur mit der Forchtenberger Kern-Werkstatt naheliegt. Vom Vornamen her käme nur Michaels Bruder Georg Kern in Betracht, der als hohenlohischer Baumeister und ab 1621 als Burgvogt zu Neuenstein fungierte und dessen Steinmetzzeichen bislang offenbar nicht bekannt ist. Falls ihm die Signatur zuzuordnen ist, wäre sie als I(örg) K(ern) aufzulösen. Allerdings signierte Georg 1620 am Neuensteiner Stadtturm mit ausgeschriebenem Namen in der Schreibweise GEORG (vgl. nrr. 709, 736) und 1623 auf einer Wappentafel in Michelbach am Wald mit einem Namenmonogramm (nr. 740).
Zu den seit dem 16. Jahrhundert in Niedernhall ansässigen vom Holtz vgl. nr. 839. Als Bauherren kommen die beiden 1635 verstorbenen Brüder Georg Christoph und Albrecht Konrad in Frage. Letzterer war mit Maria Jakobine von Ertingen verheiratet1.