Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 814 Neunstetten (Stadt Krautheim), ev. Pfarrkirche 1631
Beschreibung
Grabplatte des Kindes Philipp Ludwig von Berlichingen († 1628). Innen an der Südostwand des Chors, zweiter Stein von Osten. Kleine Sandsteinplatte. Umschrift (A) in eingetieftem Schriftband; im Feld oben eine querrechteckige Schrifttafel mit Bibelspruch (B) in Rollwerkrahmen; darunter ein Vollwappen in eingetieftem Kreisfeld, umgeben von vier Ahnenwappen; über dem Kreisfeld Initialen (C), darunter – oben und unten von Linienspiel gerahmt – das Herstellungsjahr (D); über den Ahnenwappen jeweils eine Beischrift in Schriftband (E–H). Ränder bestoßen, rechts in der Mitte größere Beschädigung (Schriftverlust).
Maße: L. 104,5, B. 60, Bu. 2,5–2,7 (A), 2,7 (B), 3,7 (C), 1,8 (E–H), Zi. 3,7 cm (D).
Schriftart(en): Fraktur (A, B, E, F, H), Kapitalis (B, C), Humanistische Minuskel mit Frakturelementen (G).
- A
Den . 10 . Januarisa) . 1628 : ist in / Dem Herrn Seeliglich eingesc[hlaf]fen der Wohl Edel Philips / Ludtwig Von Berlichingen , / Seines Alters . 28 . Wochen Deme Gott gnade .b)
- B
RO : 8 . CA : / Esz ist nichts verdam=/lichs an Denen die Jn / Christo Jesu Seine .c)1)
- C
· P(hilips) · L(udtwig) · V(on) · B(erlichingen) ·
- D
· 1631 ·
- E–H
Berlichingen Hütten · AdolsHemb · Eyb ·
Datum: 20. Januar n. St.
Berlichingen; | ||
Berlichingen | Hutten2 | |
Adelsheim | Eyb |
Textkritischer Apparat
- So statt Januarii.
- Danach ein Linienspiel als Zeilenfüller.
- Quadrangel oben mit einem weit nach rechts ausladenden Zierschnörkel versehen.
Anmerkungen
- Rö 8,1.
- Hier: zwei Schrägbalken.
- Vgl. Leistikow, Inschriften von Krautheim 504.
- Vgl. nrr. 809, 812, 813, 815, 816.
Nachweise
- DI 8 (Mosbach, Buchen, Miltenberg) nr. 405 (unvollständig).
- Leistikow, Inschriften von Krautheim 504 (nur erwähnt).
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 814 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0081401.
Kommentar
Philipp Ludwig scheint nicht in Neunstetten geboren zu sein, da er nicht im Taufbuch verzeichnet ist3. Er ist eines von sechs früh verstorbenen Kindern aus der Ehe Karl Sigmunds von Berlichingen († 1630) mit Barbara Anna von Hutten. Die Grabplatte gehört zu einer Serie von sechs Grabmälern, die allesamt 1631 in Auftrag gegeben wurden4. Die für die Werkstatt typische Mischschrift aus Fraktur und Humanistischer Minuskel ist hier nur für eine der Wappenbeischriften verwendet.