Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 792 Öhringen, Friedhofskapelle St. Anna 1628

Beschreibung

Epitaph des Johann Konrad Jeger. Innen an der Nordseite des Langhauses, an der Ostseite des östlichen Strebepfeilers. Aus mehreren Werkstücken zusammengefügte Tafel aus rotem Sandstein. Als Bekrönung eine seitlich gerundete rollwerkgerahmte Kartusche mit Sterbevermerk (A); auf dem Fries darunter ein Bibelspruch (B) zwischen zwei Diamantquadern; in der Hauptzone innerhalb eines breiten, mehrfach gestuften und profilierten Rahmens zwei aneinandergeschobene Vollwappen in Rundmedaillon; in den Bogenzwickeln die erhaben ausgehauenen Ziffern des Herstellungsjahrs (C); auf dem unteren Sims Bibelspruch (D). Seitenteile rechts zum Teil, links gänzlich abgebrochen, ebenso ein ursprünglich vermutlich vorhandener Unterhang; unteres Sims im linken Viertel senkrecht durchgebrochen.

Siehe Lageplan.

Maße: H. 147, B. 103, Bu. 2,2 (A, B, D), Zi. 5,0 cm (C).

Schriftart(en): Fraktur, Kapitalis und Humanistische Minuskel mit Frakturelementen (A), Fraktur und Humanistische Minuskel mit Frakturelementen (B, D).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. A

    ANNO 1626 · den · 11 · / Nouembrisa) zwischen · 11 · vnd · 12 · vhrn / zu Mittag Jst in dem Herrn Christo seliglich / Enttschlaffen der Ehrnuest vornehme Herr / Johanna) Conradta) Jegera) seines alters · 26 · Jahr / Deszen seellen Gott gnedig sein wölle · / AMENb)

  2. B

    Christus Jst Mein Leben · sterben Jst Mein Gewin1) · Phic) · 1 · C(apitel) ·

  3. C

    1 // 6 / 2 // 8d)

  4. D

    Jch hab Lust abzuscheiden · vnd beÿ Christo zu sein2) · Phic) · 1 · C(apitel) ·

Datum: 21. November 1626 n. St.

Wappen:
Jeger3, unbekannt4.

Kommentar

Die Schriftformen sind identisch mit denen auf einer Gruppe von zwischen 1622 und 1631 entstandenen Grabmälern, die vermutlich alle vom selben Steinmetzen oder jedenfalls in derselben Werkstatt gefertigt wurden5.

Textkritischer Apparat

  1. Wort in Humanistischer Minuskel.
  2. Letzte Zeile zentriert; der Schrägschaft des N über den rechten Schaft hinaus verlängert und nach oben eingerollt, danach eine Reihe kleiner werdender Häkchen.
  3. Gesamte Bibelstellenangabe in Humanistischer Minuskel.
  4. 1626 Birkenstock.

Anmerkungen

  1. Phl 1,21.
  2. Phl 1,23.
  3. Linksgewendet. Durch einen quergelegten Pfeil geteilt, oben ein wachsender Jäger mit gestulptem Hut und umgegürtetem Schwert, in der Rechten ein Jagdhorn zum Blasen an den Mund haltend, mit der Linken eine Saufeder schulternd, unten eine Adlerklaue; Helmzier: über Helmwulst ein bebandetes, in der Mitte mit drei und in beiden Öffnungen mit je einer Pfauenfeder bestecktes Jagdhorn.
  4. Linkshalbes Mühlrad; Helmzier: zwei geteilte Büffelhörner.
  5. Vgl. Einl. 72, 78.

Nachweise

  1. Birkenstock 48f. Nr. 48.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 792 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0079205.