Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 706 Krautheim, kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 1620
Beschreibung
Glocke des Mainzer Gießers Peter Reutter. Schulterinschrift zwischen kräftigen halbrunden Stegen, darüber und darunter unterschiedliche Friese aus Blatt- und Rankenornamenten; auf der Flanke das Relief einer Kreuzigungsgruppe, eine runde Plakette mit Darstellung der Anbetung der Hirten sowie zwei Abdrücke eines Ahornblatts.
Maße: H. (o. Krone) 73, Dm. 89, Bu. 1,6 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
IESVS NAZARENVS REX IVDAEORVM1) PETER REVTTER GOSS MICH ZV MAINTZ ANNO DOMINI 1620
Übersetzung:
Jesus von Nazareth, König der Juden.
Anmerkungen
- Io 19, 19.
- DI 2 (Mainz) nr. 583.
- Dt. Glockenatlas Baden 89f. Anm. 175 mit weiteren Angaben zur Person.
Nachweise
- Schönhuth, Crautheim sammt Umgebungen 65 (ungenau).
- Ders., Burgen … Badens u. d. Pfalz 2, 176 (ungenau).
- Kdm. Tauberbischofsheim 97.
- Erzbischöfl. Archiv Freiburg NA 35 VI, 5 (Brief des Krautheimer Pfarrers Steffan vom 2. März 1918).
- DI 8 (Mosbach, Buchen, Miltenberg) nr. 603 (mit älterer Lit.).
- Dt. Glockenatlas Baden Nr. 766.
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 706 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0070604.
Kommentar
Die Schrift ist eine ausgezeichnet stilisierte, nach klassischen Vorbildern geformte Kapitalis mit deutlicher Linksschrägenverstärkung und ausgeprägten Serifen. Lediglich das M mit kurzem Mittelteil und senkrechten Schäften entspricht nicht dem klassischen Schriftkanon. Von Peter Reutter ist außer der Krautheimer Glocke ein weiteres, 1618 für den Mainzer Dom gegossenes und 1767 zerstörtes Glöckchen („Bemberle“) nachgewiesen2. 1624 ist Reutter archivalisch als Stückgießer bezeugt3.