Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 697 Michelbach am Wald (Stadt Öhringen), Kirchstr. 6 1619

Beschreibung

Wappentafel des Grafen Kraft VII. von Hohenlohe. Außen an der Südseite der Alten Schule im Erdgeschoß zwischen den beiden Fenstern eingemauert. Roter Sandstein, Relief teilweise vergoldet. Als Bekrönung ein leeres ovales Medaillon zwischen Voluten; in der annähernd quadratischen Hauptzone zwei aneinandergeschobene Wappen unter einer Krone, ringsum in den Ecken umgeben von den erhaben ausgehauenen Ziffern einer Jahreszahl (A); im von Rollwerk gerahmten Unterhang die eingehauene und mit schwarzer Farbe ausgemalte Inschrift (B). Zeilen von Inschrift (B) mit Hilfslinien vorgeritzt. Im Wappenrelief und im Rahmenornament zahlreiche knorpelige Fratzen. An den Rändern Fehlstellen, ringsum eingeputzt.

Maße: H. 110, B. 66, Bu. 2,5 (B), Zi. 5 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    1 // 6 / 1 // 9

  2. B

    CRAFT GRAF VON HOHENLOHE / HERR ZV LANGENBVRG · VND CRANCH/FELD OBERSTER · VND RITTER

Wappen:
Hohenlohe-Langenburg, Pfalz-Veldenz1.

Kommentar

Einige Anfangsbuchstaben der Inschrift (B) sind geringfügig vergrößert, ohne daß dafür eine Regel ersichtlich wäre. Der Bogen der spiegelverkehrten 6 und der der 9 sind eng eingerollt und im Bogenscheitel spitz ausgezogen.

Mit dem Bau des Michelbacher Schulhauses war bereits 1614 begonnen worden, nachdem eine Schule am Ort wohl bereits seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bestanden hatte2. Nach längerer Bauverzögerung wegen Widerständen im Ort wurde das neue Schulhaus erst 1618 bezogen. Die Jahreszahl 1619 auf der vorliegenden Wappentafel dürfte den endgültigen Bauabschluß anzeigen. Der damals amtierende Schullehrer war Georg Schaffner (1609–1623)3. Zum Ortsherrn Graf Kraft von Hohenlohe vgl. nrr. 654, 856.

Anmerkungen

  1. Von Pfalz und Bayern quadriert und mit Herzschild Veldenz belegt.
  2. Vgl. Wenzel/Werner, Michelbach am Wald 468f. Danach auch das Folgende. Das Gebäude wurde bis 1852 als Schulhaus genutzt und befindet sich seither in Privatbesitz.
  3. Ebd. 470; Rauser, Ohrntaler Heimatbuch 230.

Nachweise

  1. OAB Öhringen 268 (nur erwähnt, zu 1618).
  2. Der Lkr. Öhringen 2, 331 (nur erwähnt).
  3. Rauser, Ohrntaler Heimatbuch 218, 230.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 697 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0069700.