Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 695 Bieringen (Gde. Schöntal), Kirchhof 1619

Beschreibung

Epitaph des Thomas Fuchs. In die Nordmauer des Kirchhofs eingelassen1. Hochrechteckige Sandsteinplatte mit vorgeblendeter Rundbogenädikula. Der Bogen und zwei breite, kannelierte Pilaster rahmen den zeilenweise eingehauenen Sterbevermerk; der flache Sockel und der Unterhang sind in der Mitte belegt mit einer Wappenkartusche. Verwittert, Teile des Reliefs weggebrochen; Inschrift noch gut erhalten.

Maße: H. 115, B. 81, Bu. 2,3–2,6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. · AN(N)O D(OMI)NI · / 16 19a) / AVF · VNSERS · LIEBEN / HERRN · IESV . CHRISTI · SEE:/LICHMACHENTEN · GEBVRTS/TAGb) · IST · INc) · GOTT · SANFFT / VNDT · SEELICH · ENTSCHLAF/FENd) · DER · EHRNVEST · VNDT / WOHLGELERTE · HERR · THO/MASe) · FVCHS · VON · WALDT/DV̈RN · DESS · LÖBLICHEN · GOT/TESHAVS · SCHÖNTHALf) / SECRETARIVS · DESSEN / SEEL · GOTT · GENADE / AMEN ·

Datum: 25. Dezember 1619.

Wappen:
Fuchs2.

Kommentar

Durch zentrierte Staffelung der Zeilenlängen ergibt sich ein annähernd kreisrunder Schriftblock. Die Blockhaftigkeit wird gesteigert durch die geringen Zeilenabstände. Die breiten Buchstaben haben fast quadratische Proportionen, und die freien Schaft-, Balken- und Bogenenden weisen kräftige Dreiecksporen auf. Als Worttrenner dienen Quadrangel. Derselbe Steinmetz führte wahrscheinlich zwei Jahre später in Kloster Schöntal einige Inschriften aus (vgl. nr. 722).

Textkritischer Apparat

  1. Zwischen den beiden Ziffernpaaren ein großer Zwischenraum.
  2. S verkleinert unter die rechte Balkenhälfte des T gestellt.
  3. Über N ein kurzer waagerechter Strich; wohl kein Kürzungszeichen, da dieses in der Inschrift sonst wesentlich länger ausgeführt ist.
  4. HL-Nexus, der Balken des L nach rechts über den linken Schrägschaft des folgenden A hinausgeschoben.
  5. H deutlich verkleinert und fast vollständig unter die rechte Balkenhälfte des T geschoben.
  6. Zwischen S und C ein Zwischenraum in der Breite eines Buchstabens; hier wurde offenbar ein Steinmetzfehler durch Rasur getilgt.

Anmerkungen

  1. Die Kenntnis des Epitaphs verdanke ich dem freundlichen Hinweis von Frau Mesnerin Link, Bieringen.
  2. Linksgewendet. Springender Fuchs auf Dreiberg.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 695 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0069504.