Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 547† Künzelsau, ev. Johanneskirche 15./16. Jh.

Beschreibung

Totenschild (?) eines Simon von Stetten. Im 17. Jahrhundert an nicht näher bezeichneter Stelle im Langhaus der Kirche1. Ausführung unbekannt, vermutlich mit Wappendarstellung.

Inschrift nach HZAN GA 55 VII. Bü 181.

  1. Herr Simon von Stetten Ritter

Kommentar

Die handschriftliche Überlieferung läßt nicht erkennen, daß die Inschrift zum Zeitpunkt der Aufzeichnung etwa verstümmelt oder nur noch teilweise lesbar war. Es handelte sich demnach offenbar um eine bloße Namennennung ohne Angabe des Todestages. Bei der Häufigkeit des Namens Simon in der Stammfolge der Herren von Stetten im 15. und 16. Jahrhundert ist es unmöglich, die Inschrift einem der zahlreichen Namenträger sicher zuzuweisen, zumal für alle in Frage kommenden Personen in derselben kopialen Überlieferung bereits die Existenz eines Totenschilds in der Künzelsauer Pfarrkirche nachgewiesen werden kann, dessen jeweiliger Wortlaut von dem der hier besprochenen Inschrift abweicht. Einen Hinweis könnte vielleicht die Bezeichnung als Ritter geben: Als solcher ist in seinen Sterbevermerken auf Epitaph und Totenschild der 1470 verstorbene Simon (nr. 72, 73 †) benannt, ebenso sein 1498 gestorbener gleichnamiger Sohn (?) auf seinem Grabmal (Totenschild? vgl. nr. 127 †). Da für ersteren mithin bereits zwei unterschiedliche Grabmäler in der Kirche bezeugt sind, könnte die vorliegende Inschrift wohl allenfalls eine zweite Grabschrift für den jüngeren Simon gewesen sein. Welche der beiden ihm gewidmeten Inschriften sich auf dem Totenschild und welche sich auf einem etwaigen anderen Grabmal (Epitaph oder Grabplatte) befand, ist freilich völlig offen.

Anmerkungen

  1. Abschriftlich überliefert zusammen mit zahlreichen weiteren Grabinschriften vornehmlich der Herren von Stetten in der Künzelsauer Kirche; als Inschriftenträger sind „uffgehenckhte Schildt unnd adenliche Wappen“ genannt, es dürfte sich demnach überwiegend um Totenschilde gehandelt haben. Da in der Zusammenstellung eigene Rubriken „vornen im Chor“ und „außerhalb der Kirchen“ angelegt sind, darf man davon ausgehen, daß sich alle nicht unter diesen Rubriken eingereihten Inschriftenträger im Langhaus befanden.

Nachweise

  1. HZAN GA 55 (Nachl. Albrecht) VII. Bü 181 (Stetten).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 547† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0054705.