Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 525 Crispenhofen (Gde. Weißbach), ev. Pfarrkirche 1600

Beschreibung

Altar. Im Chor. Sandsteinmensa, bestehend aus einer gekehlten Deckplatte und vier kräftigen Balusterpfeilern. Auf der Rückseite der beiden hinteren Stützen die eingehauene Jahreszahl.

Maße: H. (gesamt) 98, B. 130, T. 81,5, H. (Pfeiler) 77, B. 25, T. 25, Zi. 6,5–8,5 cm.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. 16//00

Kommentar

Die beiden Nullen sind spitzoval, der Bogen der 6 ist entsprechend geformt. Das Patronat der 1344 zur Pfarrkirche erhobenen Crispenhofer Kirche, die zuvor Filial von Forchtenberg gewesen war, besaßen ab dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts die Grafen von Hohenlohe1. Die Neuanschaffung des Altars läßt sich zwar mit keiner konkreten Baumaßnahme verbinden2, doch dürfte die Anfertigung und Aufstellung des schmucklosen, nüchternen Abendmahlstischs ohne Retabel im Zusammenhang stehen mit ähnlichen, auf schlichte Kirchenausstattung zielenden Maßnahmen im Herrschaftsbereich des Grafen Wolfgang von Hohenlohe-Weikersheim, die vom Einfluß von dessen Ehefrau, der calvinistisch erzogenen Gräfin Magdalena von Nassau-Dillenburg, einer Schwester Wilhelms von Oranien, zeugen3.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Künzelsau 118; LdBW IV, 228.
  2. Zur Baugeschichte vgl. Kdm. Künzelsau 118f.
  3. Vgl. etwa die Altarmensa von 1589 (?) in der Weikersheimer Stadtkirche, die zwar aufwendiger gestaltet, aber ursprünglich ebenfalls ohne Retabel konzipiert war: DI 54 (Mergentheim) nr. 281.

Nachweise

  1. Kdm. Künzelsau 118.
  2. Rauser, Weißbacher Heimatbuch 57 (nach Kdm.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 525 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0052509.