Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 499† Niedernhall-Hermersberg, ehem. Wildfuhr 1596, 1597

Beschreibung

Gütersteine innerhalb der Hermersberger Wildfuhr zur Abgrenzung der hohenlohischen von den Niedernhaller und von den gemeinschaftlichen Gütern.

I. Im Rahmen der von Graf Wolfgang II. von Hohenlohe-Weikersheim befohlenen umfassenden Renovatur der Wildfuhr im Spätjahr 15961 wurde diese in fünf Bezirke unterteilt, die versteint wurden, wobei „alle und iede Eckhstein, so zwischen der Herrschafft [Hohenlohe] und der Burgerschafft zu Nidernhall guettern, so wol als auch etlige vil Mittelstein, da es die notturfft erfordert“ im Beisein etlicher Niedernhaller Zeugen im Dezember 1596 „mit gehauwenen Sandtsteinen … ergenzt, umbzogen, und mit Stickeln beschlagen“ wurden. Diese Steine waren auf hohenlohischer und Niedernhaller Seite jeweils mit einer Initiale (A) bzw. (B) markiert. Aus der Grenzbeschreibung geht hervor, daß der erste und größte Bezirk mit insgesamt 437 Gütersteinen umzogen wurde, von denen 22 auf die beschriebene Weise bezeichnet waren. Eigenartigerweise standen meist zwei von ihnen paarweise nebeneinander. Der zweite Bezirk erhielt 17 Steine, von denen nur zwei Ecksteine die Markierung trugen. Die Beschreibung des dritten (188 Steine) und des vierten Bezirks (35 Steine) erwähnt dagegen keine beschrifteten Steine, der fünfte Bezirk scheint unversteint geblieben zu sein. Die inschriftlich bezeichneten Steine waren höher als die übrigen. Nach etwaigen noch erhaltenen Steinen wurde nicht gesucht.

Inschriften nach HZAN Oe 200 Bd 621.Inschriften nach HZAN Oe 200 Bd 621.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    H(ohenlohe) .

  2. B

    N(iedernhall) .

II. Innerhalb des ersten Bezirks lagen drei Stücke, die Hohenlohe und Niedernhall gemeinsam gehörten. Auch diese Parzellen wurden versteint, und „die Eckh- so wol alß auch die gehauwenen Mittelstein umb dise drei stückh“ wurden auf der inneren Seite mit einer einheitlichen Initiale (C) beschriftet, und erhielten außen, je nachdem, ob sie an hohenlohisches oder an Niedernhaller Gebiet grenzten, unterschiedliche Markierungen (D, E). Die Versteinung dieser drei Parzellen erfolgte wohl erst im Frühjahr 1597.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. C

    G(emeinschaftlich) :

  2. D

    H(ohenlohe) .

  3. E

    N(iedernhall) .

Kommentar

Zur Hermersberger Wildfuhr vgl. nr. 447. Der Grenzverlauf der fünf Bezirke und der drei gemeinschaftlichen Parzellen ist ausführlich protokolliert in der 1597 angefertigten Grenzbeschreibung2.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Taddey, Hermersberg 63–66.
  2. HZAN Oe 200 Bd 621 (wie unten).

Nachweise

  1. HZAN Oe 200 Bd 621: Renovatur uber die gemeinen Wildtfuhr deß Hauses Hermansperg de anno Christi MDXCVII, fol. 8v–44r, 51v–52r.
  2. Taddey, Hermersberg 63.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 499† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0049908.