Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 462 Unterheimbach (Gde. Bretzfeld), ev. Pfarrkirche 1591
Beschreibung
Grabplatte des Jakob Steinmüller1. Außen an der Südostecke des Turms mit Eisenklammern befestigt. Ungewöhnlich schmale Platte aus rotem Sandstein. Rahmung durch doppelte Ritzlinie; die untere Hälfte des Feldes ist leer, oben ein achtspeichiges Mühlrad in Flachrelief und darunter eine erhabene querrechteckige Tafel mit der dreizeilig eingehauenen Inschrift. Stark verwittert, im oberen Viertel der Platte Ausblühungen. An der linken Längsseite zwei nachträglich eingehauene rechteckige Vertiefungen.
Maße: L. 199, B. 67, Bu. 3,2–6,0 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
JACOB / STAINMITLERa) / 1591 ·b)
Textkritischer Apparat
- Sic! So statt STAINMILLER.
- Paragraphzeichenförmig verziertes Quadrangel als Schlußzeichen.
Anmerkungen
- In Rauser, Brettachtaler Heimatbuch 219 Abb. 385 (mit schlechtem Foto der Grabplatte) die unsinnige Bildunterschrift: „Wappen und Inschrift der Herren von Heimbach“.
- Ev. PfA Unterheimbach, Kirchenbuch 1 (LKA, Film KB 1517), Totenregister zu 1591 IV 5 („Jacob Stainmüller, müller alhie“).
Nachweise
- LDA Esslingen, Fotoarchiv, Neg.-Nr. 16514 (Foto von 1963).
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 462 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0046207.
Kommentar
Die ungelenke Kapitalis ist mit gleichbleibend schmaler Kerbe eingehauen. Die I longa am Beginn der Inschrift besteht aus einem hoch gewölbten und weit nach links reichenden Deckbalken und einem geschwungenen und mit einem kurzen Mittelbalken durchstrichenen Schaft. Die Ziffer 5 ist s-förmig. Von der Hand desselben Steinmetzen ist eine weitere, im selben Jahr gefertigte Grabplatte in Unterheimbach erhalten (nr. 457).
Jakob Steinmüller war – worauf auch das Mühlradsymbol hinweist – Müller in Unterheimbach. Er ist am 5. April 1591 gestorben2.