Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 429 Waldenburg, Friedhofskapelle 1586

Beschreibung

Grabplatte eines oder einer Unbekannten. Außen an der Nordwand der Friedhofskapelle, unter dem östlichen Fenster eingemauert und ringsum eingeputzt. Roter Sandstein. Breiter Rahmen mit in Flachrelief ausgeführten floralen Motiven; im Feld zentral zwei aneinandergeschobene Wappenschilde, darüber und darunter je eine querrechteckige Kartusche mit breitem Roll- und Beschlagwerkrahmen; oben der Sterbevermerk (A), unten Trostsprüche (B). Stark abgetreten, die Inschriften fast gänzlich zerstört; Ränder ausgebrochen.

Ergänzungen von (B) nach der Luther-Bibel.

Maße: L. 180, B. 88, Bu. 2,5 (A), 2,7 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/4]

  1. A

    [– – – 1]586 · / [– – – STA]RB / [– – – / – – –]RS / E[– – –] / V[– – –]F̣ / SṬ[– – –]

  2. B

    [CHRIST]VS · IST · M/[EIN · LEBE]N · STER/[BEN · MEIN · GEW]IN1) · ICH · / [– – –]G̣Ẹ[.]N · / A  ̣ [– – –] ḌAHINa)

Wappen:
unbekannt2, unbekannt3.

Kommentar

Die fast vollständige Zerstörung der Inschriften erlaubt keine Auswertung der Schriftformen. In derselben Werkstatt wurde nach Ausweis der fast identischen Rahmengestaltung der Schriftkartuschen eine weitere, nur mehr fragmentarisch erhaltene Waldenburger Grabplatte gefertigt (nr. 536).

Textkritischer Apparat

  1. Vielleicht ist die Inschrift noch in einer halben Zeile auf dem unteren Rahmen der Kartusche fortgesetzt. Rechts von der Mitte ist dort jedenfalls ein einzelner Schaft erkennbar.

Anmerkungen

  1. Phl 1,21.
  2. Schräggeviert, 1/4. vier Pfähle, 2/3. Lilie (im 4. Platz völlig zerstört). Dieses Wappenbild entspricht (allerdings mit drei statt vier Pfählen) dem der Familie Werner/Wörner, das sich auf Grabmälern des 17. und 18. Jahrhunderts in Weinsberg (Lkr. Heilbronn) und in Vellberg-Stöckenburg (Lkr. Schwäbisch Hall) nachweisen läßt; vgl. Wappenkartei der Inschriftenkommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
  3. Schwebender, unten waagschnittiger Schragen (?), in der Mitte überdeckt von einem leicht gewellten Band (?).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 429 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0042909.