Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 337 Stuttgart, Landesmuseum Württemberg 1569
Beschreibung
Pulverflasche aus dem Besitz des Schöntaler Abts Sebastian Schanzenbach. Inv.-Nr. KK19. Hummerschere mit Silbermontierung, graviert, gegossen, Email (Grubenschmelz). Rechte Knackschere (Chela) eines Hummers ohne das kleinere Glied (Dactylus); an der Öffnung ist eine runde, sich nach oben in Abstufungen verjüngende silberne Tülle montiert, deren Verschluß einen gegossenen doppelten Puttenkopf trägt. Um die Schere sind sich mehrfach überkreuzende silberne gravierte Bänder gelegt, die an den Kreuzungs- und Endpunkten mit gegossenen Löwen-, Teufels- und Satyrköpfchen belegt sind. An zweien dieser Köpfe ist eine silberne Kette befestigt, durch die der Verschluß der Pulverflasche gesichert ist. Die Spitze der Schere ist mit einem Silberbeschlag verstärkt, der in einen Delphinkopf ausläuft. Die Ansatzstelle des fehlenden Dactylus ist mit einer großen schildförmigen silbernen Kartusche verdeckt, die ein von reicher Blattrankengravur umgebenes rundes Emailmedaillon trägt; darin zwei gegeneinandergelehnte, jeweils mit einem Abtsstab hinterlegte Wappenschilde und darunter die Jahreszahl, die sich metall-positiv1 von dem roten Emailgrund abhebt. An der Tülle Beschauzeichen HP der Stadt Heilbronn.
Maße: L. 32,7, H. 12,0, B. 9,0, Zi. 0,3–0,4 cm.
1569
Zisterzienserorden2, Schanzenbach3. |
Anmerkungen
- Zu dem Begriff vgl. Bayer, Versuch 97.
- Linksgewendet.
- In Rot ein silbernes Boot, aus dem zwei schräggekreuzte silberne Peitschen (?) hervorkommen. Hinter beiden Schilden jeweils ein Abtsstab mit Velum.
Nachweise
- A. Wintterlin, Von der Inspektion der K. Münz- und Medaillen- auch Kunst- und Alterthümer-Sammlung, in: WVjh. 1 (1878) 99.
- Fleischhauer, Renaissance 90 Anm. 8.
- Renaissance im dt. Südwesten 2, 751f. Nr. O 14 (m. Abb.).
- Kloster Schöntal. Begleitheft 11.
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 337 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0033709.
Kommentar
Das Wappenmedaillon ermöglicht eine eindeutige Zuordnung des typischen Kunstkammerstücks an Sebastian Schanzenbach, der von 1557 bis 1583 Abt des Klosters Schöntal war (vgl. nr. 411).