Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 310 Schöntal-Rossach, Schloß 1563

Beschreibung

Portalgewände mit Wappen, Jahreszahl und Versatzmarken. Pforte in der östlichen Außenmauer (Durchgang Richtung Dorf), Außenseite (Ostseite). Sandstein. Das Gewände besteht aus übereinandergesetzten, abwechselnd kurzen und langen Quadern, zwei keilförmigen, niedrigen Bogenanfängern und drei Rundbogensteinen. Innenkante des Gewändes abgefast; alle Steine an den Sichtflächen mit breitem glatten Randschlag und roh gespitztem, leicht eingetieftem Feld. An der Stirnseite des Scheitelsteins im Feld zwei Wappen in Flachrelief, darunter auf dem Randschlag die eingehauene Jahreszahl (A). Auf den seitlichen Gewändequadern, den Bogenanfängern und den äußeren Bogensteinen sind als Versatzmarken arabische Ziffern sehr unterschiedlicher Größe in aufsteigender Reihenfolge von unten nach oben eingehauen: links (B), rechts (C). Von den Ziffern der rechten Seite sind nur noch die der drei Quader unterhalb des Anfängers erkennbar, von denen der linken Seite fehlt nur die erste Ziffer. Durch nachträgliche Vertauschung der fünften und siebten Quader ist auf beiden Seiten die Reihenfolge durcheinandergeraten. Stark verwittert. An den Wappen geringe Reste farbiger Fassung.

Maße: H. (nur Bogenscheitelstein) 30, B. 87, T. 28, Zi. 5,0–5,2 cm (A).

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/4]

  1. A

    1563

  2. B

    [1] // 2 // 3 // 4 // 7a) // 6 // 5 // 8 // 9

  3. C

    [– – –] // 7a) // 6 // 5 // [– – –]

Wappen:
Berlichingen, Geyer von Giebelstadt.

Kommentar

Die Pforte wurde nach Ausweis der Eheallianzwappen von Hans Jakob von Berlichingen († 1567) in Auftrag gegeben, der in zweiter Ehe mit Eva Geyer von Giebelstadt verheiratet war1. Die Ziffernformen der Versatzmarken stimmen mit denen der Jahreszahl überein, die Marken gehören also zum ursprünglichen Bestand.

Textkritischer Apparat

  1. Ziffer steht auf dem Kopf. Da auf beiden Seiten des Gewändes jeweils die Ziffer 7 auf dem Kopf steht, ist zu vermuten, daß die Quader der beiden Seiten bei der Montage versehentlich gegeneinander vertauscht wurden.

Anmerkungen

  1. Zu ihm vgl. seine Grabplatte und sein Epitaph in Kloster Schöntal nrr. 322, 358.

Nachweise

  1. OAB Künzelsau 818.
  2. Kdm. Künzelsau 270.
  3. Rauser, Schöntaler Heimatbuch 356 (nach Kdm.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 310 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0031008.