Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 282† Künzelsau, ev. Johanneskirche 1555

Beschreibung

Totenschild (?) des Philipp von Stetten. Im 17. Jahrhundert an nicht näher bezeichneter Stelle „vornen im Chor“ der Kirche1. Ausführung unbekannt, vermutlich mit Wappendarstellung.

Inschrift nach HZAN GA 55 VII. Bü 181.

  1. Anno 1555 . Am Sambstag nach paulj bekherung starb der Edel vnd vest Philip vonn Stettena) .

Datum: 26. Januar 1555.

Kommentar

Philipp von Stetten ist ein Sohn Christophs d. A. von Stetten († 1536)2. Er war verheiratet mit Agatha von Stetten aus der Zürichschen Linie zu Buchenbach3, die nach seinem frühen Tod eine zweite Ehe mit Jost von Diemar zu Adelsberg († 1594) einging4. Philipp hinterließ unmündige Kinder5.

Textkritischer Apparat

  1. Danach ein etcetera-Kürzel (für eine folgende Fürbitte?), das aber vielleicht auch nur als Schlußzeichen zu deuten ist; vgl. nr. 73 † Anm. a.

Anmerkungen

  1. Abschriftlich überliefert zusammen mit zahlreichen weiteren Grabinschriften vornehmlich der Herren von Stetten in der Künzelsauer Kirche; als Inschriftenträger sind „uffgehenckhte Schildt unnd adenliche Wappen“ genannt, es dürfte sich demnach überwiegend um Totenschilde gehandelt haben.
  2. Nach Biedermann, Ottenwald, tab. XLI, angeblich aus der Ehe mit Katharina von Rossau. Vgl. aber nr. 228 † mit dem Hinweis auf die (zweite?) Ehe Christophs mit Margarethe von Adelsheim. Biedermann gibt als Todesjahr Philipps 1556 an; ebenso Rückert/Ziegler, Archiv Stetten 728. Im Jahr 1555 fiel der Festtag Pauli Bekehrung auf einen Freitag, der in der Inschrift genannte Samstag danach wäre also der unmittelbar darauffolgende Tag, die Formulierung der Datierung mithin plausibel und naheliegend. 1556 dagegen war der Festtag selbst ein Samstag, die Datierung müßte also – wollte man eine Verlesung des Kopisten der Inschrift annehmen – auf einen Termin verweisen, der eine ganze Woche nach dem Referenztag lag (1. Februar). Der vorliegenden Überlieferung ist daher m. E. der Vorzug zu geben.
  3. Vgl. ebd. tab. XXXIX, XLI; Rückert/Ziegler, Archiv Stetten 56 Nr. 39 (1559).
  4. Rückert/Ziegler, Archiv Stetten 83 Nr. 165. Biedermann, Ottenwald, tab. XXXVII, XXXIX geht bei der Ehefrau Philipps von Stetten und Josts von Diemar fälschlich von zwei verschiedenen Personen aus.
  5. Rückert/Ziegler, Archiv Stetten 47 Nr. 5 (1556).

Nachweise

  1. HZAN GA 55 (Nachlaß Albrecht) VII. Bü 181 (Stetten).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 282† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0028209.