Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 248† Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1543

Beschreibung

Epitaph für Hans Wolf von Berlichingen und seine Frau Ursula geb. Rüdt von Collenberg. Im späten 17. Jahrhundert noch im Kreuzgang bei dem steinernen Epitaph Hans Wolfs (nr. 304), das zu diesem Zeitpunkt als zweites Epitaph von Norden im Ostflügel aufgestellt war1. Holztafel, bemalt2. Oben die Sterbevermerke (A) für die Eheleute, wobei die Sterbedaten der Frau ausgespart blieben. Im Bildfeld darunter Darstellung der Familie: heraldisch rechts der Vater mit drei Söhnen, links die Mutter mit acht Töchtern, jeweils mit Namenbeischriften (B)–(M). Verbleib unbekannt.

Inschrift (A) nach Kremer, (B)–(M) nach Müller/Stöcklein.

  1. A

    Anno domini 15 hundert vndt im 43 Jara) . Am Sambstag nach Luciaeb) starbc) der Edel undt Vestd) Hans Wolff vonn Berlichingene), dem Gottf) genedig vndt barmhertzigg) sey.h) Anno domini 15 hundert vndt inn demi) 〈. . . .〉 starb di Edel vndt tugentsame frauwk) Vrsula vonn Berlichingen, geborne Rüdin vonn Kolenberg der Gott genedig vndt barmhertzig sey.

  2. B

    Thoma

  3. C

    Hansz Wolff

  4. D

    Wolff Eberhart

  5. E

    Maria Magdalena

  6. F

    Maria

  7. G

    Susanna

  8. H

    Margaretha

  9. I

    Amelia

  10. K

    Ursula

  11. L

    Gertrudis

  12. M

    Agatha

Datum: 15. Dezember 1543.

Kommentar

Hans Wolfs Grabplatte ist – mit völlig zerstörter Inschrift – im Kreuzgang des Klosters Schöntal erhalten (nr. 247). Auf dem Holzepitaph wurde der Sterbevermerk für die Witwe Ursula Rüdt offenbar nach ihrem Tod nicht vervollständigt. Sie scheint 1574 noch am Leben gewesen zu sein3. Ihre Eltern waren der kurmainzische Marschall und Hofmeister Thomas Rüdt von Collenberg († 1515) und Margaretha Horneck von Hornberg4. Das Epitaph ist das einzige für Schöntal bezeugte hölzerne Grabmal.

Textkritischer Apparat

  1. Anno D(omi)ni XVC und im XXXXIII. Jahr Müller/Stöcklein; Anno 1543 OAB Künzelsau.
  2. am Samstag nach Luczia Müller/Stöcklein; uff Samstag nach Luczie OAB Künzelsau.
  3. verschid OAB Künzelsau.
  4. ernvest OAB Künzelsau.
  5. Berlingen OAB Künzelsau.
  6. Gott fehlt Müller/Stöcklein.
  7. vndt barmhertzig fehlt OAB Künzelsau.
  8. Danach a(men) OAB Künzelsau.
  9. XVC und in Müller/Stöcklein; OAB Künzelsau.
  10. Edle und Tugenthafftige Frau Müller/Stöcklein.

Anmerkungen

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 19r.
  2. Kremer (WLB HB XV 68) p. 277 (fol. 141r neu): „bildt undt thafel“; Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 19r: „epitaphium ligneum seu tabula picta“.
  3. Vgl. Kraus, Urkundenregesten Jagsthausen Nr. 272 (1574 VI 8). Die Formulierung des Urkundentexts deutet jedenfalls nicht darauf hin, daß Ursula zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war.
  4. Möller, Stamm-Taf. III, Taf. CXXXVII; Biedermann, Ottenwald, tab. CXI. Die übrigen Angaben ebd. sehr fehlerhaft.

Nachweise

  1. Kremer (WLB HB XV 68) p. 277 (fol. 141r neu) (nur A).
  2. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 19r/v.
  3. OAB Künzelsau 788 (nach „Schönth. Chr.“).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 248† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0024807.