Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 220 Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, kath. Pfarrkirche St. Joseph (ehem. Klosterkirche) 1527

Beschreibung

Glocke des Gießers Wolfgang Steger (I) aus München. Im Nordturm; im Juni 1716 aus dem alten Turm hierher umgehängt1, erste Glocke von Osten des vierteiligen Geläutes. Schulterinschrift zwischen Stegen.

Maße: H. (o. Krone) 54, Dm. 71, Bu. ca. 2,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn [1/3]

  1. SVSANAa) · HAIS · ICH · WOLFGANG · STEGER · GOS · MICH · 1 · 5 · 2 · 7 IAR ·

Versmaß: Prosa in Reimversen.

Kommentar

Die Kapitalisbuchstaben haben annähernd quadratische Proportionen und sind in fast gleichbleibender Strichstärke ausgeführt. Sporen sind nur schwach ausgeprägt. Als Worttrenner dienen große, ungleichmäßig geformte Quadrangel. Für die Jahreszahl sind eine z-förmige 2 und eine lambdaförmige 7 verwendet. Der Münchener Stück- und Glockengießer und Büchsenmeister Wolfgang Steger ist 1510 erstmals urkundlich erwähnt. Seine wohl früheste bekannte Glocke entstand 15192. Er starb 1554 im Alter von 77 Jahren3. Die Schöntaler Glocke ist die einzige bisher nachweisbare Glocke Stegers in Baden-Württemberg. Möglicherweise wurde sie erst in späterer Zeit nach Schöntal verbracht.

Textkritischer Apparat

  1. Osanna Bossert.

Anmerkungen

  1. Kdm. Künzelsau 279.
  2. In Bernried am Starnberger See (Lkr. Weilheim-Schongau); vgl. P. Augustin Jungwirth O. S. B., Die Glockengießer von Bayern, 1938 (masch.), 4.
  3. Vgl. Dt. Glockenatlas Bayer.-Schwaben 102 Anm. 198; Dt. Glockenatlas Mittelfranken 100 Anm. 191.

Nachweise

  1. OAB Künzelsau 775.
  2. Bossert, Glocken Nürnberger Meister 266.
  3. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 926.
  4. Kdm. Künzelsau 332.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 220 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0022009.