Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 125 Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, Kreuzgang 1498

Beschreibung

Grabplatte des Kilian von Berlichingen. Im Ostflügel des Kreuzgangs an der Wand aufgerichtet, 19. Stein von Norden; ursprünglich im Boden des Ostflügels als 14. Grabplatte von Norden1. Sandstein. Umschrift zwischen Linien; im eingetieften Mittelfeld Vollwappen in Flachrelief. Stark abgetreten, vor allem im Bereich der Schmalseiten.

Siehe Lageplan.

Maße: L. 185, B. 87, Bu. 5,2–6,2 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn [1/2]

  1. Anno · d(omi)ni · m · cccc · x̣c̣viii / · ior · am · dinstag · nach · vrbani · starb · der · / erbẹṛ [·] vnd · v[est]ẹ · / kilian · von · berlichingen · dem · gott · gṇẹdig

Datum: 29. Mai 1498.

Wappen:
Berlichingen.

Kommentar

Ober- und Unterlängen der nicht sonderlich sorgfältig eingehauenen Gotischen Minuskel sind deutlich ausgeprägt. Auffällige Einzelformen: a mit kleinem unteren Bogen, dessen kurzer senkrechter Teil oben steil rechtsschräg geschnitten ist; g mit einem den Schaft durchkreuzenden „Deckbalken“ und variabel gestaltetem Unterbogen (waagerecht oder rechtsschräg); v mit meist langem, oben nach links gebogenen und spitz zulaufenden linken Schaft. Der kaum noch zu erkennende A-Versal hat einen verdoppelten linken Schrägschaft mit aufgesetzter tropfenförmiger Schwellung. Als Worttrenner dienen Quadrangel.

Kilian ist 1441 geboren als Sohn Götz’ des Jüngeren von Berlichingen († 1449) aus dessen zweiter Ehe mit Magdalena von Adelsheim2. Er war dreimal verheiratet: mit Barbara von Wollmershausen, mit Elisabeth von Steinau gen. Steinrück und (1470) mit Margarethe von Thüngen3. Aus der dritten Ehe entstammt der berühmte Ritter Götz mit der Eisernen Hand. Kilians Epitaph ist ebenfalls im Schöntaler Kreuzgang erhalten (nr. 126).

Anmerkungen

  1. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 22r.
  2. Vgl. Möller, Stamm-Taf. I, Taf. XXI.
  3. Ebd.

Nachweise

  1. Kremer (WLB HB XV 68) p. 236 (fol. 120v neu).
  2. Müller/Stöcklein (WLB Cod. Don. 600) fol. 22r.
  3. Berlichingen-Rossach, Denkmale 296.
  4. Ders., Götz 723.
  5. Schönhuth, Burgen … Württembergs IV, 225.
  6. OAB Künzelsau 787.
  7. Kdm. Künzelsau 353.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 125 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0012509.