Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 73: Hohenlohekreis (2008)
Nr. 84 Niedernhall, Rathaus 1477
Beschreibung
Fachwerkeckständer mit Jahreszahl. Gebäude mit gemauertem Erdgeschoß, zwei Fachwerkobergeschossen und drei Giebelgeschossen. Außen an der Nordwestecke ist in den Eckständer des ersten Obergeschosses an der Nordseite die Jahreszahl eingeschnitzt. Holzbalken rotbraun gestrichen, die Ziffern mit schwarzer Farbe plump nachgezogen. Beschädigung durch Spitzhackenhiebe, die von einer ehemaligen Verputzung des Fachwerks (1825) herrühren. Freilegung 19301. Durchgreifende Renovierung 1981–84.
Maße: Zi. ca. 8 cm.
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]
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Anmerkungen
- Vgl. Taddey, Rathaus 32.
- Zur Baugeschichte vgl. die knappen Angaben in Kdm. Künzelsau 254f. sowie ausführlich Niedernhall und sein Rathaus, passim.
- Vgl. Taddey, Rathaus 18.
- LdBW IV, 221.
Nachweise
- Himmelheber, Wiederherstellung des „Götzenhauses“ 85.
- Kdm. Künzelsau 255.
- Rauser, Niedernhaller Heimatbuch 134 (nach Kdm.).
- Taddey, Rathaus 18.
Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 84 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0008403.
Kommentar
Die 4 ist schlingenförmig mit quadratischer Schlinge, die 7 ist lambdaförmig. Als Zifferntrenner dienen Quadrangel auf mittlerer Zeilenhöhe, die vermutlich mit oben und unten angesetzten Zierhaken versehen waren, von denen aber nur mehr Reste oben am rechten der beiden Quadrangel erkennbar sind. Die Trennpunkte wurden bei der Bemalung nicht farbig nachgezogen. Die Jahreszahl markiert das Jahr der Erbauung des in der Folgezeit vielfach veränderten Hauses2. Bauherr war das Kloster Schöntal, das in unmittelbarer Nachbarschaft seinen Klosterhof mit Kelter besaß. 1511 verkaufte Abt Eberhard das Gebäude für 200 fl an die Niedernhaller Gemeinde, die es seither als Rathaus nutzte3. Niedernhall wird schon 1302 als oppidum bezeichnet, die offizielle Stadtrechtsverleihung erfolgte 1356 durch Kaiser Karl IV.4.