Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 75 Öhringen, ev. Stadtkirche (ehem. Stiftskirche) um 1460–1470

Beschreibung

Sarkophag. Sammelbestattung für mehrere nicht namentlich bezeichnete Personen. Ursprünglich in der Mitte des Hochchors1, dann ab 1717 an der Südwand des Chors rechts vom Altar2; seit 19583 am jetzigen Standort im mittleren östlichen Joch der Krypta. Sandstein. Schlichte, glattwandige Tumba auf hohem, mit Kehle-Wulst-Profil versehenem Sockel. Die hohe, weit überstehende Deckplatte ist am unteren Rand gekehlt; auf der Oberseite ein mit breiter Fase eingetieftes Mittelfeld; darin drei deutlich voneinander abgesetzte Schriftblöcke mit Grabbezeugungen, die sich auf die jeweils darunter in der Steinkiste befindlichen, durch niedrige Querwände voneinander abgetrennten Kammern beziehen: im unteren Viertel Inschrift (A), im oberen Viertel Inschrift (B), die beide zusammen einen Vers ergeben; in der Mitte Inschrift (C). An den Wänden der beiden Schmalseiten des Sarkophags Stz. nr. 2 und nr. 3. Auf der Oberfläche der Deckplatte zahlreiche eingehauene und eingeritzte Kritzelinschriften des späten 16. und des 17. Jahrhunderts (vgl. nr. 410). Größere Ausbrüche an den Rändern der Deckplatte mit Zementmörtel ergänzt. Das Grabmal ist derzeit nach Westen ausgerichtet, war am ursprünglichen Standort aber sicherlich geostet.

Siehe Lageplan.

Maße: H. 92,5, L. 168, B. 81, Bu. 6,0–6,2 (A), 5,7–6,2 (B), 5,5–7,0 cm (C).

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Heilbronn [1/3]

  1. A/B

    HIC · GENITOR · / PROLISa) //b) JACET · HIC · PRO/LES · GENITORIS ·

  2. C

    ·c) HIC · JACENT · OSSA ·d) /
    ·e) OLIM · SVFFOSSA ·f) /
    ·c) HVIVS · IN ECCLESIEg) ·f) /
    LOCIS · VT · RELIQVIEh) ·f)

Übersetzung:

Hier liegt der Vater der Nachkommenschaft. (A) – Hier liegt die Nachkommenschaft des Vaters. (B) – Hier liegen Gebeine, die einst – wie die Reliquien – an Stellen dieser Kirche vergraben waren.

Versmaß: Leoninischer Hexameter (A/B); Prosa in Reimversen (C).

Kommentar

Die an Kopf- und Fußende der Deckplatte angebrachten Inschriften (A) und (B) bilden zusammen einen leoninischen Hexameter, wodurch ihre inhaltliche Zusammengehörigkeit zum Ausdruck kommt; das Prädikat JACET bezieht sich auf beide Grabbezeugungen. Die Schrift ist eine dünnstrichige Frühhumanistische Kapitalis mit Worttrennern in Gestalt von paragraphzeichenförmig verzierten Quadrangeln. Für die Schriftart typische Buchstaben sind trapezförmiges A mit beidseitig überstehendem Deckbalken und geknicktem Mittelbalken, zweibogiges E, eingerolltes G, retrogrades N mit ausgebuchtetem Schrägschaft, P mit unter die Grundlinie reichendem Schaft und großem, die gesamte Zeilenhöhe einnehmenden Bogen sowie R mit leicht nach rechts geneigtem Schaft, kleinem, unten offenen Bogen und steiler, am unteren Bogenende ansetzender gerader oder geschwungener Cauda. H kommt kapital und unzial vor, letzteres mit großem, die gesamte Zeilenhöhe beanspruchenden Bogen. Während die Proportionen im allgemeinen sehr schmal sind, sind die Buchstaben A, G, O und P auffällig breit.

Der Duktus von Inschrift (C) ist sehr ähnlich, gleichwohl lassen sich einige Unterschiede feststellen. Der Zeilenverlauf ist etwas unregelmäßiger, der Zeilenabstand deutlich größer. Als Worttrenner dienen unverzierte Quadrangel. E kommt neben der zweibogigen Form meist in schmaler, kapitaler Form mit gleichlangen Balken vor. An das untere Schaftende des F ist rechts ein kurzer Balken angefügt; der obere Balken überragt den mittleren deutlich. Der Schaft des unzialen H ragt über die obere Zeilenbegrenzung hinaus, ebenso der Schaft des L. Auffällig ist vor allem das I, das einen kurzen Mittelbalken trägt, zudem an beiden Schaftenden deutlich ausgeprägte, Balkenstärke erreichende Sporen besitzt. Ähnliche dicke Sporen sind auch gelegentlich an die Schäfte des kapitalen H und des kapitalen (nicht spiegelverkehrten) N angefügt. M ist ebenfalls kapital, seine Schäfte stehen senkrecht, und der Mittelteil ist stark eingezogen. A hat eine eigenartige Doppelform. Sie besteht aus einem oben nach links umgebogenen linken Schrägschaft und einem unverbunden danebengesetzten, fast senkrechten rechten Schrägschaft4. Die schwachen Bogenschwellungen des O sind fast unmerklich spitz ausgezogen. Alle Beobachtungen zusammengenommen lassen darauf schließen, daß Inschrift (C) von anderer Hand ausgeführt wurde als die zusammengehörigen Inschriften (A) und (B). Aus paläographischer Sicht gibt es allerdings keinen Grund, eine der Inschriften als späteren Nachtrag zu bewerten.

Für den Zeitansatz geben die beiden Steinmetzzeichen wichtige Anhaltspunkte: Stz. nr. 2 findet sich in der Öhringer Stiftskirche außerdem am Gewölbe der Krypta, am Fenster der alten Sakristei und zweimal an der Wendeltreppe des Blasturms5. Darüber hinaus ist es für die Zeit zwischen 1450 und 1456 zweimal am Berner Münster belegt6. Stz. nr. 3 ist insgesamt 38 weitere Male in der Öhringer Stiftskirche nachweisbar, vor allem wiederum im Gewölbe der Krypta, an der Ölbergnische, an einem Fenster des Querhauses sowie in den Gewölben des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses des Blasturms7. An Bauteilen, die nach 1464 entstanden sind, kommen die beiden Zeichen nicht mehr vor8.

Tumba und Inschriften dürften somit in die 60er Jahre des 15. Jahrhunderts zu datieren sein, als der Chor der Stiftskirche neu errichtet wurde (Fertigstellung um 1467, vgl. nr. 70) und weitere umfangreiche Baumaßnahmen stattfanden, die eine Umbettung älterer Bestattungen notwendig machten. Die Frühhumanistische Kapitalis tritt als epigraphische Schrift hier bemerkenswert früh auf. Die nächsten Öhringer Belege gehören ausnahmslos erst ins 16. Jahrhundert und weichen im Duktus von der Beschriftung der Tumba ab. Immerhin lassen sich aber einige zeitnahe in Stein gehauene, ebenfalls in Frühhumanistischer Kapitalis ausgeführte Inschriften der näheren Umgebung anführen, die zudem ähnlich gestaltet sind9: zwei Nameneinträge (Grabbezeugungen?) von 1467 an der Pfarrkirche in Michelbach an der Bilz (Lkr. Schwäbisch Hall)10, die Grabplatte des 1475 verstorbenen Schenken Georg von Limpurg in Kloster Comburg (Stadt Schwäbisch Hall), das Epitaph desselben mit erhaben ausgehauener Inschrift von derselben Hand sowie – ebenfalls von derselben Hand – die erhaben ausgehauene Stifter- und Sterbeinschrift des Schenken Wilhelm von Limpurg von 1475 am Spital zu Schwäbisch Hall-Unterlimpurg. Weiters findet die Frühhumanistische Kapitalis Verwendung als Auszeichnungsschrift für die Versalien der Minuskelinschriften auf den Grabplatten für Gräfin Margarethe von Hohenlohe († 1472) in Kloster Gnadental (Michelfeld, Lkr. Schwäbisch Hall) und für Friedrich Schenk von Limpurg († 1474) in Kloster Comburg. Für den weiteren fränkischen Raum ist außerdem auf zwei Messinggrabplatten von 1464 und 1466 im Bamberger Dom für Georg Graf von Löwenstein11 und Propst Albert Graf von Wertheim12 zu verweisen, die in Frühhumanistischer Kapitalis beschriftet sind.

Die Aufstellung des Grabmals an herausragender Stelle in der Mitte des Chors zeugt von der hohen Bedeutung, die man seinem Inhalt von Beginn an beimaß. Dieser prominente Bestattungsort kommt üblicherweise nur den Stiftern einer Kirche zu. Allerdings ist es bis heute nicht gelungen, die anonymen Inschriften eindeutig bestimmten Personen zuzuordnen. Die Dreiteilung der Tumba im Innern, der die drei Schriftblöcke auf der Deckplatte entsprechen, zeigt, daß das Grabmal von Beginn an für die Wiederbestattung von mehreren Personen konzipiert war. Bei der letzten Öffnung der Tumba ergab die wissenschaftliche Untersuchung der Gebeine13, daß sich in dem einen seitlichen Fach ein komplettes Skelett eines wohl über 60 Jahre alten Mannes, in dem zweiten Seitenfach das vollständige Skelett einer jungen, etwa 25 Jahre alten Frau und in dem großen mittleren Fach die Reste der Skelette von fünf (wohl männlichen) Erwachsenen, einer etwa 20jährigen jungen Frau und eines etwa 6jährigen Kindes befinden. Schenkt man dem Wortlaut der Inschriften Glauben, so müßten die in den beiden äußeren Fächern Bestatteten also Vater und Tochter sein.

Fraglos stieß man bei den Baumaßnahmen der 1450er und 1460er Jahre auf etliche Gräber im Chorbereich und im westlichen Bereich des Langhauses – für letzteren ist überliefert, daß hier die im Öhringer Stiftungsbrief genannten Grafen Hermann, Eberhard und Siegfried begraben waren14. Dem Obleibuch des Stifts zufolge galt der Graf Hermann im späten Mittelalter der lokalen Tradition nach als der Vater des Bischofs Gebhard von Regensburg, der zusammen mit seiner Mutter Adelheid (vgl. nr. 1) das Chorherrenstift 1037 begründet hatte. Es liegt daher nahe, die beiden Inschriften (A) und (B) auf Hermann und Bischof Gebhard zu beziehen, denen jedenfalls beiden als Stiftern diese prominente Grabstelle inmitten des Chors durchaus zustand. Beider Personen gedachten angeblich folgende Verse, die innerhalb der Tumba „zu lesen“ gewesen sein sollen15, über deren (inschriftliche?) Ausführung jedoch keine Informationen vorliegen und die jedenfalls heute spurlos verschwunden sind:

IACET HIC EGREGIVS PRESVL GEBHARD PATER EIVS
HERMAN TRANSLATI COMES INCLYTVS AMBO BEATI
HANC PIVS ECCLESIAM FVNDAVERVNT VTERQVE
16

Der tatsächliche Bestattungsort des Bischofs Gebhard ist nicht bekannt. In Öhringen wurde seiner aber stets als eines Stifters gedacht, und so bildete sich die Tradition heraus, er sei in der Stiftskirche begraben. Dem Stiftsnekrolog zufolge war er „sepultus in tumba in choro nostro“17. In Ermangelung des echten Leichnams funktionierte man nun offenbar eines der aufgefundenen Skelette zu dem des Bischofs um. Daß es sich dabei um ein Frauenskelett handelte, hat man sicherlich nicht bemerkt. Unabhängig von den tatsächlichen genealogischen Zusammenhängen und unabhängig davon, wer nun tatsächlich in der Tumba beigesetzt wurde, wird man also den GENITOR der Inschriften (A) und (B) auf den Grafen Hermann und PROLES auf Bischof Gebhard beziehen dürfen18.

Noch unbestimmter ist die Aussage über die Identität der Bestatteten in Inschrift (C). Boger19 vermutete, die Inschrift beziehe sich auf Heiligenreliquien, worauf auch die Formulierung VT RELIQVIE hindeuten könnte. Um 1028 (?) hatte Kaiser Konrad II. seiner Mutter Adelheid kostbare Reliquien für das Öhringer Stift übergeben, die er zuvor von dem byzantinischen Kaiser Konstantin IX. erhalten hatte. Dabei handelte es sich unter anderem um eine Kreuzreliquie und weitere Berührungsreliquien des Heilands sowie um Reliquien der Heiligen Johannes d. Täufer, Andreas, Jakobus, Stephanus, Georg, Pankratius, Alexander und Martin. Diese sollen von Adelheid zusammen mit weiteren Reliquien beim Bau der romanischen Kirche an verschiedenen Stellen verborgen niedergelegt worden sein, worüber eine unechte, angeblich 1020 (!) ausgestellte, aber frühestens im 12. Jahrhundert entstandene und 1415 von Dekan und Kapitel des Öhringer Stifts beglaubigte Urkunde Adelheids existiert. Darin heißt es, Adelheid habe die Reliquien „in secretissimis hujus loci edificiis“ deponiert, um sie vor Plünderung zu schützen. Das Öhringer Stift bemühte sich offensichtlich im 15. Jahrhundert darum, das hohe Alter und die herausragende Bedeutung dieser Reliquien zu betonen, die man kurz zuvor wieder aufgefunden (?), genau untersucht und danach neu ausgestellt und ausgeschmückt, also vermutlich mit Reliquiaren versehen hatte20. Mit diesen Angaben läßt sich der Inhalt der mittleren Grabkammer freilich nicht in Einklang bringen. Wozu hätte man die Reliquien erst „ausschmücken“ sollen, um sie eine Generation später unzugänglich in einem Steinsarg beizusetzen? Inschrift (C) erwähnt lediglich OSSA, ein auf die Heiligkeit hinweisendes Epitheton fehlt. Und zudem wären die vornehmsten der erwähnten kostbaren Reliquien aus Konstantinopel in der Inschrift gar nicht genannt, da sie Berührungsreliquien, mithin keine OSSA, waren.

Die plausibelste Lösung für die Frage, wer tatsächlich in dem mittleren Fach des Sarkophags bestattet liegt, bietet der Wortlaut der Inschrift: Es handelte sich demnach um Personen, deren bei den Bauarbeiten aufgefundene Gräber an vornehmer Stelle innerhalb des Kirchenraums es nahelegten, sie als Mitstifter der Kirche anzusehen, deren Identität aber schon damals nicht mehr bekannt war. Man setzte sie daher anonym in der Stiftertumba bei. Der Formulierung VT RELIQVIE ist demnach lediglich zu entnehmen, daß diese Gebeine genau wie die zuvor entdeckten kostbaren Reliquien irgendwo in der Kirche vergraben waren. Sie bezieht sich jedenfalls nicht auf die Qualität der beigesetzten Überreste.

Textkritischer Apparat

  1. Danach eine gestielte, vierblättrige Blüte als Schlußzeichen.
  2. Beginn von Inschrift (B).
  3. Drei ins Dreieck gestellte Quadrangel auf halber Zeilenhöhe, auf der Fase des Rahmens eingehauen.
  4. Drei ins Dreieck gestellte Quadrangel auf halber Zeilenhöhe zur Markierung des Versendes.
  5. Dreieckiger Punkt auf halber Zeilenhöhe und daneben eine kleine Schleife, auf der Fase des Rahmens.
  6. Wie Anm. d; die Punkte aus Platzmangel auf der Fase des Rahmens.
  7. Das zweite E verkleinert über den Balken des L gestellt.
  8. Das erste I verkleinert über den Balken des L gestellt; der letzte Buchstabe aus Platzmangel auf der Fase des Rahmens.

Anmerkungen

  1. Vgl. Baier, Monumenta (HZAN GA 10 Schubl. 2 Nr. 81) p. [4]f. (1579); Fleiner/Horn (WLB Cod. hist. F 691) f. 19r. (2. H. 17. Jh.).
  2. Bauer, Stiftskirche Öhringen 271.
  3. Erdmann, Stiftskirche Öhringen 17.
  4. Vermutlich aus dem zweistöckigen Minuskel-a bzw. aus auf diesem basierenden Textura-Versalien abzuleiten.
  5. Knoblauch I/1, 591 (Steinmetzzeichen 13).
  6. Ebd. 346.
  7. Ebd. 345, 591 (Steinmetzzeichen 12).
  8. Ebd. 337.
  9. Nach Alfred Klemm, Einige Bemerkungen zu: Boger, Die Stiftskirche zu Öhringen, in: WVjh. 10 (1887) 220, würden die Schriftformen der Tumbeninschriften, vor allem des E und des N, „unwidersprechlich“ dartun, daß sie zwischen etwa 1470 und 1530 entstanden sein müßten.
  10. IOH(ANN)ES · HEDLER / 1467 / HER(M)AN(VS) · GROLER. Foto in der Fotokartei der Inschriftenkommission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
  11. Hubert Stierling, Kleine Beiträge zu Peter Vischer. 8. Die Bamberger Platten, in: Monatshefte für Kunstwissenschaft 13/1 (1920) 182–207, Taf. 31–38, hier: Taf. 31 Abb. 1; vgl. Neumüllers-Klauser, Epigraph. Schriften zwischen Mittelalter u. Neuzeit 323 Anm. 48.
  12. Stierling (wie Anm. 11) 184 (o. Abb.).
  13. Ehrhardt, Hochadelsgräber 62–64, 66.
  14. Nach dem Stiftsnekrolog „ante parochiam“, also wohl am Westende der Kirche, „vorn an oder in der Pfarrkirche“; vgl. Bauer, Stiftskirche Öhringen 272; Boger, Stiftskirche Öhringen 83 („am Eingang der Kirche“).
  15. Erstmals überliefert in der 2. Hälfte des 17. Jh. durch Fleiner/Horn (WLB Cod. hist. F 691) f. 19r (nicht nach Autopsie: „inwendig … sollen folgende, obwohlen pro ingenio istius seculi sehr corrupte anapaestische Verse zu lesen sein“); vgl. auch Wibel, Hohenloh. Kyrchen- u. Reformations-Historie I, 15 („inwendig aber sind, laut eines bey Handen habenden Manuscripti, die Worte zu lesen“).
  16. „Hier ruht der ausgezeichnete Bischof Gebhard. Der Vater dieses (hierher) Überführten ist Hermann, der wohlgeborene Graf. Beide sind selig. Beide haben fromm diese Kirche gegründet.“ PIVS im Singular ist auf VTERQVE bezogen; für eine Änderung zu PRIVS (so Boger) besteht keine Notwendigkeit. Durch einige kleinere Konjekturen (Umstellung der ersten beiden Wörter zu HIC IACET, Emendation von FVNDAVERVNT zu FVNDAVIT sowie die Ergänzung von PRIVSQVAM am Ende des dritten Verses) ließen sich drei leoninische Hexameter herstellen. Den Vorschlag verdanke ich meinem Kollegen Ilas Bartusch, Heidelberg.
  17. Bauer, Stiftskirche Öhringen 272.
  18. Zu den tatsächlichen genealogischen Zusammenhängen vgl. die vielfach plausiblen, gleichwohl letztlich nicht beweisbaren Vermutungen von Hansmartin Decker-Hauff, Öhringer Stiftungsbrief II.
  19. Boger, Stiftskirche Öhringen 83–85.
  20. In der Beglaubigungsurkunde von 1415 heißt es: „Nos Johannes Decanus totumque capitulum … notum facimus … quod nos nuper diligenti studio ac devocionis causa circumspicientes ac manibus nostris tractantes et de novo collocantes nec non ornantes preciosissimas reliquias in … ecclesia reconditas …“; vgl. Boger, Stiftskirche Öhringen 83.

Nachweise

  1. Baier, Monumenta 1579 (HZAN GA 10 Schubl. 2 Nr. 81), p. [4]f.
  2. Fleiner/Horn (WLB Cod. hist. F 691) f. 19r.
  3. Hanßelmann, Kurtze Hist. Beschreibung 1732 (HZAN GA 10 Schubl. 2 Nr. 81), p. 31.
  4. Georgius, Uffenheimische Neben-Stunden I, 885.
  5. Hansselmann, Diplomat. Beweiß 325.
  6. Wibel, Hohenloh. Kyrchen- u. Reformations-Historie I, 15.
  7. HZAN GA 50 (Nachl. Herwig) I. 1. Bü 6: J. L. Herwig, Biogr. Genealogie, p. 17.
  8. HZAN GA 55 (Nachl. Albrecht) IX. Bü 271 (Öhringen). = Knoblauch, Beschreibung Slevogt 180.
  9. HZAN GA 55 (Nachl. Albrecht) IX. Bü 273 (Hansselmann, Beschreibung der Stiftskirche zu Oehringen 1732, Abschrift 1830), p. 15f.
  10. Albrecht, Stiftskirche Oehringen 31.
  11. Fromm, Aeltere Geschichte 22.
  12. HZAN GA 55 (Nachl. Albrecht) IX. Bü 272 (Öhringen Stiftskirche).
  13. Bauer, Stiftskirche Öhringen 271.
  14. OAB Oehringen 106f.
  15. Bauer, Oehringer Tumben 452.
  16. Boger, Stiftskirche Öhringen 81f.
  17. Weller, Stiftungsurkunde 23 Anm. 84.
  18. Ehrhardt, Hochadelsgräber 58.
  19. Knoblauch I/1, 335f.; I/2, Taf. XXIII, 11 (Abb.).
  20. Ernst-Hofmann, Grabdenkmäler (2001), 89 (nach Baier).
  21. Erdmann, Stiftskirche 17 (nur erwähnt).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 75 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0007504.