Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 58† Waldbach (Gde. Bretzfeld), ev. Pfarrkirche 1453

Beschreibung

Glocke. Bis zur Beschlagnahme 1917 als größte Glocke eines dreistimmigen Geläutes im Turm. Der Oberamtsbeschreibung zufolge trug die Glocke eine „unleserliche gothische Schrift und keine Jahreszahl“1. Zum Zeitpunkt der Erstellung der Glockenerfassungsbögen 1917 war sie schwer zugänglich, weshalb ihre Inschrift damals nicht erfaßt, sondern lediglich ihr Durchmesser vermessen wurde2. 1917 eingeschmolzen3.

Inschrift nach Bassler4.

Maße: Dm. 120 cm.5

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. Hilf · Gott · Maria · Lukas · Markus · Matthäus · Johannes

Kommentar

Da Bassler die Glocke ins Jahr 1453 datiert, muß auch das Gußjahr offenbar inschriftlich ausgeführt gewesen sein, jedoch ist unklar, ob in römischen Zahlzeichen oder in arabischen Ziffern. Letzterem steht freilich die dezidierte Angabe der Oberamtsbeschreibung entgegen, die Glocke habe keine Jahreszahl getragen6.

Die Waldbacher Pfarrkirche war ab 1364 dem Kloster Lichtenstern (Löwenstein, Lkr. Heilbronn) inkorporiert7. Im 3. Viertel des 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche außer der neuen Glocke auch eine Chorausmalung, die weitgehend erhalten ist (vgl. nr. 76).

Anmerkungen

  1. OAB Weinsberg 373; danach auch Keppler 397.
  2. LKA, A 26 Nr. 1479,8 (Glockenbeschlagnahme 1917, OA Weinsberg).
  3. Bassler, Geschichte der Waldbacher Kirche 16.
  4. Ebd. ohne Angabe der Quelle.
  5. Maßangabe nach LKA, A 26 Nr. 1479,8 (Glockenbeschlagnahme 1917, OA Weinsberg).
  6. Vgl. Anm. 1.
  7. Vgl. Christa-Maria Mack, Die Geschichte des Klosters Lichtenstern von der Gründung bis zur Reformation (Göppinger akademische Beiträge 91), Göppingen 1975, 105. Abweichend geben Der Lkr. Öhringen II, 588f. und LdBW IV, 179 das Jahr 1363 als Zeitpunkt der Inkorporation an.

Nachweise

  1. Bassler, Geschichte der Waldbacher Kirche 16.
  2. Rauser, Brettachtaler Heimatbuch 236 (nach Bassler).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 58† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0005803.