Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 51 Ingelfingen, Rathaus (Schloß) 1443

Beschreibung

Glocke des Nürnberger Gießers Konrad Gnotzhamer (I). Im Marstall im Ostflügel des Schlosses provisorisch gelagert. Zuvor im Dachreiter des 1854 errichteten und bis 1988 als Rathaus genutzten Gebäudes in der Schloßstraße; vermutlich von einem älteren Rathausbau übernommen. 1942 abgeliefert, 1948 aus dem Glockenlager Lünen/Westfalen zurückgekehrt1. Schulterinschrift zwischen Zinnenfries und Fries aus mit Kleeblattbögen gefüllten Rundbögen mit anhängenden Kreuzblumen.

Maße: H. (o. Krone) 49, Dm. ca. 60, Bu. 2,8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. +a) anno · domini · M · cccc · xxxxiii · ave · Maria · gracia · plena · dominb)2)

Übersetzung:

Gegrüßt seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr (ist mit dir).

Kommentar

Als Worttrenner dienen Glöckchen. Schriftformen und übrige Glockenzier sichern die Zuweisung der Glocke an Konrad Gnotzhamer3. Besonders charakteristisch sind die langen, bis zur Grundlinie reichenden und am Ende knopfartig verdickten Abstriche des c, g und r sowie der M-Versal mit unter die Grundlinie nach links zurückschwingendem und in einem Blattmotiv endenden rechten Schaft.

Textkritischer Apparat

  1. Tatzenkreuz mit knopfartig verdickten Spitzen und mit Zierpunkten in den Winkeln.
  2. Zu ergänzen: dominus tecum.

Anmerkungen

  1. Ehrmann, Ingelfinger Glocken, Nr. c1.
  2. Beginn des Ave Maria; vgl. Lc 1,28.
  3. Vgl. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 917.

Nachweise

  1. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 917.
  2. Kdm. Künzelsau 183.
  3. Ev. Nikolauskirche 21.
  4. Rauser, Ingelfinger Heimatbuch 139.
  5. Ehrmann, Ingelfinger Glocken, Nr. c1.

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 51 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0005104.