Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 42 Sindringen (Stadt Forchtenberg), ev. Pfarrkirche 1428

Beschreibung

Glocke. Im Turm. Schulterinschrift zwischen Zwillingsstegen.

Maße: H. (o. Krone) 65, Dm. 78, Bu. 2,6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. · anno · domini · Mcccc xxviii · maria · amen · ciriacvsa) + s + sb)

Kommentar

Der an die Fahne des r angehängte, unten nach rechts umgebogene Zierstrich reicht bis auf die Grundlinie herab. Ein ähnlicher, etwas kürzerer Abstrich schmückt auch den gebrochenen oberen Bogenabschnitt des c, so daß sich dieser Buchstabe fast nicht vom e unterscheidet. Der für das Zahlzeichen verwendete M-Versal ist ein durch Brechung der Bögen an den Duktus der Textura angepaßtes unziales, links geschlossenes M, dessen rechter Bogen eine kurze Unterlänge besitzt. Als Worttrenner dienen Glöckchen, Kleeblattkreuzchen und eine Rosette. Dies und die Einfassung der Inschrift durch Zwillingsstege erlaubt die Zuschreibung der Glocke an einen anonymen (Schwäbisch Haller?) Gießer, der im selben Jahr eine Öhringer Glocke (nr.41) und vermutlich eine weitere Sindringer Glocke (43 †) gegossen hat1. Die Cyriakus-Anrufung hat sicherlich apotropäische Funktion. Der heilige Nothelfer Cyriakus galt als Helfer gegen böse Geister2.

Textkritischer Apparat

  1. Nach den Glockenbeschlagnahmeakten „ein noch nicht sicher entziffertes Wort, vielleicht rimarus“.
  2. Bedeutung von + s + s unklar.

Anmerkungen

  1. Zuschreibung durch S. Thurm; vgl. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 1127.
  2. Vgl. LCI 6, Sp. 16f.

Nachweise

  1. LKA, A 29 Nr. 4215: Pfarrbeschreibung für die Pfarrei Sindringen 1905, p. 77.
  2. LKA, A 26 Nr. 1483,5 (Glockenbeschlagnahme 1917, OA Öhringen).
  3. Dt. Glockenatlas Württ./Hohenzollern Nr. 1127.
  4. Der Lkr. Öhringen 2, 544 (nur erwähnt).
  5. Rauser, Forchtenberger Heimatbuch 228 (teilw.).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 42 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0004205.