Inschriftenkatalog: Hohenlohekreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 73: Hohenlohekreis (2008)

Nr. 20† Kloster Schöntal (Gde. Schöntal), Kloster, ehem. Alte Abtei 1367

Beschreibung

Kellereingang1 mit Bauinschrift des Abts Konrad II. Schatz. Weinkeller („mittlerer Keller“), über dem 1489 ein Abteibau mit Saal errichtet wurde, und der direkt gegenüber dem alten Refektorium lag2. Der Keller befand sich im Bereich des Südtrakts des jetzigen barocken Konventbaus3. Inschrift eingehauen4, nähere Ausführung und Verbleib unbekannt5, vermutlich Beseitigung im Zuge des barocken Neubaus der Klausurgebäude.

Inschrift nach Kremer.

  1. Annoa) 1367b) . Conrad(us) Abbasc) fecit me .

Übersetzung:

Im Jahre 1367 hat Abt Konrad mich gemacht.

Kommentar

Die Inschrift war, wie Benedikt Knittel ausdrücklich vermerkt, die älteste Bauinschrift des Klosters und das älteste Schriftdokument überhaupt, das über Baumaßnahmen berichtete: „Von allen anderen alten Gebäuden aber von Anfang des Closters bis heute findet sich in denen Actis nicht die geringste Beschreibung noch Jahrzahl“6. Der in der Inschrift als Bauherr genannte Konrad II. Schatz war von 1365 bis 1371 Abt von Schöntal.

Textkritischer Apparat

  1. Anno fehlt Schönhut.
  2. Ausführung der Jahreszahl im Original sicherlich in römischen Zahlzeichen.
  3. Abbas fehlt Knittel; Schönhut; Berlichingen-Rossach.

Anmerkungen

  1. Kremer, Chronicon (WLB Cod. hist. F 422) p. 957: „frontispicia vel ingressu(s)“.
  2. Vgl. Kdm. Künzelsau 361. Dieser Abteibau wurde nach der Verlegung der Abtei in das vormals als Pferdestall, Remise und Gästehaus genutzte Gebäude außerhalb der Klausur 1677 als „Alte Abtei“ bezeichnet, bis er abgerissen wurde und die Bezeichnung „Alte Abtei“ (im Gegensatz zu der 1737 begonnenen „Neuen Abtei“) auf eben dieses ehemalige Stallgebäude überging.
  3. Klaiber, Kloster Schöntal 94.
  4. Knittel, Ortus et Aetas (StAL B 503 II Bü 19) p. 126.
  5. Bei einer Besichtigung aller zugänglichen Keller im September 2002 konnte die Inschrift nicht aufgefunden werden.
  6. Wie Anm. 4.

Nachweise

  1. Kremer, Chronicon (WLB Cod. hist. F 422) p. 957.
  2. Ders., Chronick (StAL B 503 II Bü 7) p. 112.
  3. Knittel, Ortus et Aetas (StAL B 503 II Bü 19) p. 126.
  4. Schönhut, Chronik Schönthal 96.
  5. Berlichingen-Rossach, Götz 704.
  6. OAB Künzelsau 785 (ungenau).
  7. Hans Klaiber, Kloster Schöntal, in: Literarische Beilage des Staats-Anzeigers für Württemberg 1922, 202–208, hier: 204 (nur erwähnt).

Zitierhinweis:
DI 73, Hohenlohekreis, Nr. 20† (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di073h016k0002009.