Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 766† Dom 1. H. 17. Jh.?

Beschreibung

Wand der Matthäuskapelle. Wandmalerei mit einer Darstellung des Erzengels Michael. Über dem Bild Inschrift A, unterhalb B.

Inschriften nach Kd. Hildesheim, Kirchen.

  1. A

    QVIS VT DEVS ·1)

  2. B

    Princeps Gloriosissime MICHAEL ARCHANGELE · esto memor nostri : hic et ubique sempera) precare pro nobis FILIVM DEI

Übersetzung:

Wer ist wie Gott? (A) Ruhmreichster Fürst, Erzengel Michael. Sei unser eingedenk, bitte hier und überall stets beim Sohn Gottes für uns. (B)

Kommentar

Die Entstehungszeit von Inschrift und Wandmalerei ist nicht bekannt. Den einzigen Anhaltspunkt für eine Datierung könnte das Todesdatum des 1647 verstorbenen Domkanonikers Johannes von Westerholt bieten, der in dieser Kapelle begraben wurde. Grablegen in den Kapellen blieben in der Regel denjenigen Kanonikern vorbehalten, die die Kapelle mit umfangreichen Stiftungen dotiert hatten, zu denen im Fall der Matthäuskapelle auch die Wandmalereien gehören könnten.

Textkritischer Apparat

  1. semper] temper Kd.

Anmerkungen

  1. Quis ut deus ist die lateinische Entsprechung des hebräischen Namens „Michael“, vgl. Hieronymus, Interpretatio nominum hebraicorum (Lagarde 19,7), CCSL 72, S. 82.

Nachweise

  1. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 55.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 766† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0076600.