Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 743† ? 1650

Beschreibung

Haus. Die Inschrift ist in der Überlieferung keinem Haus zugeordnet. Sie war möglicherweise an der Kurie des Domherrn Arnold von Hoensbroech angebracht oder an der in der Neustadt gelegenen Großvogtei Kesslerstr. 56 (no. 840), die dem Dompropst als Wohnung und Gerichtsort außerhalb der Domfreiheit diente. Für die Großvogtei ist eine Bauinschrift von 1662 nachgewiesen.1) Unterhalb der Inschrift A ein nicht näher beschriebenes Wappen, links und rechts davon Inschrift B.

Inschrift nach DBHi, HS C 761.

  1. A

    ARNOLDVS · BARO · AB · HOENSBROVCH DE OESTHAM ETa) PRAEP(OSI)TVSb) HILDESIEN(SIS) ET · CANONICVS · LEODIEN(SIS) · A(NN)O · 1650 · FIERI FECIT

  2. B

    MARIA IE(SV)Sc)

Übersetzung:

Arnold Freiherr von Hoensbroech zu Ostam, Hildesheimer Propst und Kanoniker in Lüttich, ließ [dies] im Jahr 1650 bauen. (A)

Wappen:
?

Kommentar

Der aus einer niederländischen Familie2) stammende Arnold von Hoensbroech hatte seit 1633 das Amt des Dompropsts inne. Er förderte durch Zuwendungen die Vorlesungen der Jesuiten über Moraltheologie und über die Controversa fidei dogmata. Er starb 1665.3)

Textkritischer Apparat

  1. ET] &.
  2. PRAEP(OSI)TVS] Die letzten drei Buchstaben hochgestellt.
  3. IE(SV)S] IHS. Über dem H ein Kreuz.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 184: VON GOTTES GNADEN ARNOLD TVMPROBST ZV HILDESHEMB CAPITVLARHERR ZV LVTTIC FREYHERR VON HONSBRVCH ZV OISTAM, MOLL VND BERINGEN 1662 (1663, DBHi, HS C 761). Diese Inschrift ist in DBHi, HS C 761 auf dem unmittelbar voraufgehenden Zettel verzeichnet.
  2. Vgl. Hersche, Domkapitel 2, S. 161f.
  3. Vgl. Bertram, Bistum 3, S. 60 u. S. 217.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 761, o. S.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 743† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0074307.