Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 689† Emmerke 1627

Beschreibung

Glocke „Sanctus Paulus“. Die Glocke stammt aus St. Paul und wurde 1811 an die Gemeinde Emmerke verkauft. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist sie verschollen.1) Auf der Flanke befand sich im Flachrelief das Bild des Apostels Paulus mit Inschrift A, B in zwei Zeilen an der Schulter, C am Schlag.2)

Inschriften nach DBHi, HS C 1104.

Maße: H.: 90 cm; Dm.: 112 cm.

  1. A

    S(ANCTVS) · PAVLVS ·

  2. B

    ANNO DOMINI 1627 · PASTOR · M(AGISTER) · ENGELBERTVS SCHVEMACHER · PROVISORES HERN HEINRICH BRANDIS · PAVLVS COLDITZ · ARENDT ELDINGK · / VNDT TIMME HOEVEL · AEDITVVS IOHANNES MEIER · ECCLESIAE S(ANCTI) PAVLI IN HILDESHEIMB · DIDERICH MENTE ME FECIT.

  3. C

    KOMPT VNDT LAST VNS AVF DEN BERCH DES HERNN GEHEN · ZV DEM HAVSE DES GOTTES · IACOB · DAS EHR VNS LEHRE SEINE WEGE · VNDT WIR WANDERN AVF SEINEN STEGEN · ESAI · AM · 2 · CAPITTEL3)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1627. Pastor der Kirche St. Paulus in Hildesheim [war] Magister Engelbert Schuhmacher, Kirchenvorsteher [waren] die Herren Heinrich Brandis, Paul Kolditz, Arend Eldingk und Timme Hövel, Küster [war] Johannes Meier. Dietrich Mente hat mich gemacht. (B)

Kommentar

Zu Dietrich Mente vgl. Nr. 601.

Nach Lauenstein wurde Engelbert Schuhmacher im Jahr 1581 in der Hildesheimer Neustadt geboren. 1625 wurde er seinem Vorgänger im Amt des Pastors an St. Paul, Zacharias Ossenkopp, an die Seite gestellt, 1628 trat er dessen Nachfolge an.4) Schuhmacher hat sich am 9. November 1603 an der Universität Helmstedt immatrikuliert und ist seit dem 23. Juni 1606 an der Universität Wittenberg nachzuweisen.5)

Anmerkungen

  1. Auskunft der Gemeinde St. Martinus in Emmerke vom 9. 9. 1999.
  2. Beschreibung und Maßangaben nach DBHi, HS C 1104, o. S.
  3. Jes. 2,3.
  4. Lauenstein, Kirchen- und Reformationshistorie 7, S. 17.
  5. Matrikel Helmstedt, Bd. 1, S. 170, Nr. 192; Matrikel Wittenberg, Jüngere Reihe Bd. 1, S. 47, Nr. 217, Z. 347.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 1104, o. S.
  2. DBHi, HS C 1530, o. S.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 689† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0068905.