Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 678 Roemer-Museum E. 16.–1. V. 17. Jh.

Beschreibung

Grabplatte für das Kind Ilsabe Wiehe.1) Sandstein. Provenienz unbekannt, heute im Steinekeller des Roemer-Museums. Die hochrechteckige Platte ist im unteren Drittel mit zwei Wappen verziert, deren Inhalte nicht mehr erkennbar sind. Darüber in einem von Rankenwerk umgebenen trapezförmigen, gerahmten Feld in neun Zeilen die erhaben ausgeführten Inschriften.

Maße: H.: 105 cm; B.: 68 cm; Bu.: 3,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (B).

  1. A

    An[ - - - / - - - ]tem / [ - - - ]ilsabehe / h[....]na) wiehen / dochterlein in g[o]t / entschlaffenn

  2. B

    MATTH XIX / [SINITE] PARVVLOS / VENIREb) [ - - - ]2)

Übersetzung:

Matthäus 19. Laßt die Kinder [zu mir] kommen. (B)

Kommentar

Sofern die Ergänzung des Vornamens in h[erma]n zutrifft, könnte Ilsabe die Tochter des 1596 verstorbenen Hermann Wiehe und der Anna Schwakeheim (vgl. Nr. 450) sein.3) Im anderen Fall wäre sie die Tochter des Hans Wiehe und der Ilse Kabbus, die im Jahr 1610 ein Haus in der Rathausstr. 24 bauen ließen (vgl. Nr. 598).

Textkritischer Apparat

  1. h[....]n] Der Befund erlaubt keine Entscheidung darüber, ob hansen oder herman zu ergänzen ist.
  2. VENIRE] Es ist nicht entscheidbar, ob davor noch AD ME gestanden hat, da die Oberfläche an dieser Stelle zerstört ist.

Anmerkungen

  1. StaHi, Bestand 717, Nr. 1–8: Inventar Kampen, Nr. 69.
  2. Nach Mt. 19,14: Sinite parvulos et nolite eos prohibere ad me venire.
  3. Zu Hermann Wiehe vgl. Schlotter, Hildesheimer Familiengeschichten, S. 151.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 678 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0067805.