Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 674† Andreasplatz 18 (no. 1771) E. 16.–1. V. 17. Jh.

Beschreibung

Haus.1) Fachwerk. Das fünf Gefache breite, aus Erd- und Zwischengeschoß sowie zwei Obergeschossen bestehende Haus mit einem zwei Gefache breiten Erker wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Inschriften A waren als Beischriften zu allegorischen Darstellungen der fünf Sinne in den Brüstungstafeln des Erdgeschosses (Kd.), nach Brandis2) in der zweiten Etage angebracht. Inschriften B als Beischriften zu fünf allegorischen Darstellungen von Tugenden in den Brüstungstafeln am zweiten Obergeschoß. Die Darstellung auf den Brüstungstafeln des ersten Obergeschosses ohne Beischriften.3) Am Haus befanden sich zwei Wappen.

Inschriften nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten.

  1. A

    VISVS // AVDITVS // OLFACTVS // GVSTVS // TACTVS

  2. B

    JVSTITIA // PRVDENTIA // FORTITVDO // FIDES // TEMPERANTIA

Übersetzung:

Das Sehen. Das Hören. Das Riechen. Der Geschmack. Das Tasten. (A)

Gerechtigkeit. Klugheit. Stärke. Glaube. Mäßigung. (B)

Wappen:
?4), ?5)

Kommentar

Die Datierung orientiert sich an datierten Inschriften mit ähnlichen Text-Bild-Programmen, wie z. B. Nr. 603, Nr. 626, Nr. 653.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 273f.
  2. Brandis in DBHi, HS 789, fol. 371v.
  3. Wahrscheinlich allegorische Darstellungen von dreien der vier Elemente, nämlich Feuer, Luft und Wasser: Sonnenwagen, Putto mit fliegendem Adler, weibliche Figur auf dem Rücken eines Seetiers (Kd., wie Anm. 1). Schütte (Hildesheimer Hausinschriften, S. 19) interpretiert die Darstellungen anders: Elias und Elisa fahren im Wagen gen Himmel, Ganymed auf dem Adler, Weib auf einem Seetier.
  4. Wappen ? (zwei abgewendete blühende Äste). Beschreibung nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 273f. und HS 789, fol. 371v.
  5. Wappen ? (geteilt, oben zwei Lilien, unten eine Rose). Beschreibung nach Kd. Bürgerliche Bauten, S. 273f. und HS 789, fol. 371v.

Nachweise

  1. Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 274.
  2. DBHi, HS 789, fol. 371v.
  3. Schütte, Hildesheimer Hausinschriften, S. 19.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 1004.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 674† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0067407.