Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 656† Dom 1622

Beschreibung

Grabplatte für den Jubilarkanoniker Ludolf von Falkenberg, ehemals in der von Osten aus dritten Seitenkapelle des nördlichen Seitenschiffs, der Zehntausend-Märtyrer-Kapelle. Marmor. Auf der Platte war eine vierteilige Ahnenprobe aus weißem Marmor angebracht, in deren Mitte sich die Inschrift befand.1) Das Grabdenkmal war zur Zeit Zellers noch vorhanden und ist wohl erst im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.2)

Inschrift nach DBHi, HS C 1527.

Maße: H.: 184 cm; B.: 85 cm.3)

  1. Anno Domini 1622 30 die Julij obijt Reverendus ac Nobilis Dominus Ludolphus a Falckenberg Cathedralis Ecclesiae Spirensis Decanus et Jubilarius hujus vero Canonicus Cujus anima requiescat in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1622 am 30. Tag des Juli starb der hochwürdige und edle Herr Ludolf von Falkenberg, Dechant und Jubilarkanoniker der Domkirche in Speyer und Kanoniker dieser Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden.

Wappen4)
FalkenbergCramm
AmelunxenBoineburg

Kommentar

Ludolf von Falkenberg (geb. 1556) erhielt am 7. August 1571 eine Pfründe am Dom in Speyer, wurde 1584 dort Scholaster und am 26. Juli 1619 Dechant. In das Hildesheimer Domkapitel wurde er am 1. Februar 1603 aufgenommen,5) nachdem er 1602 bereits nominiert war. 1614 stiftete er für das Chorgestühl zwei Gobelins (vgl. Nr. 622). Am 20. Oktober 1617 erhielt er das Archidiakonat Borsum.6) Nach seinem Tod trat eine Stiftung von 100 Gulden zugunsten der Vikarie an der Kapelle der Zehntausend Märtyrer in Kraft.7)

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach DBHi, HS C 1527, o. S.
  2. Vgl. Zeller in Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 54.
  3. Maße ebd.
  4. Wappen nicht beschrieben.
  5. Vgl. DBHi, HS C 1527, o. S.; DBHi, HS C 397, S. 11.
  6. Hannover, HSTA, Hild. Br. 2 C II, Nr. 7 Domkapitelsprotokoll vom 20. Oktober 1617 (fol. 158r).
  7. Vgl. Bertram, Bistum 3, S. 50.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 1527, o. S.
  2. Bertram, Bischöfe, S. 172.
  3. Slg. Rieckenberg, S. 1039.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 656† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0065609.