Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 653† Eckemekerstr. 35 (no. 1737) 1621, 1622
Beschreibung
Haus.1) Fachwerk. Das fünf Gefache breite, aus Erd-, Zwischen- und vorkragendem Obergeschoß bestehende Haus mit einem Erker wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Inschrift A befand sich am Keller, B auf den zwei äußeren Brüstungstafeln im Erdgeschoß des Erkers als Beischriften zu allegorischen Darstellungen des Gesichts- und des Gehörsinns. Die Buchstabenfolge C war Bestandteil eines Wappens, die Initialen D gehörten zu einer Hausmarke. Wappen und Hausmarke waren in den mittleren Brüstungstafeln angebracht. Inschrift E auf dem Schwellbalken des Zwischengeschosses (am Erker?), F am Erker auf dem Schwellbalken des Obergeschosses.
Inschriften A–E nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten; F nach DBHi, HS 789.
- A
1621
- B
FISVSa) // AVDITVS
- C
G I M H Tb)
- D
M W W
- E
1622 Wir buen hoch und feste und sein doch alhir fromde Geste dar wir solten ewig sein banc) wir gar selten dar hin2)
- F
Was gott gift in gnaden schale man wenig sparen der armen nicht vergessen so gift godt Widerd)3) · 1622
Übersetzung:
Das Sehen. Das Hören. (B)
?4), ?5) |
Textkritischer Apparat
- FISVS] Statt VISVS.
- Vielleicht G(OTT) I(ST) M(EINES) H(ERZENS) T(ROST).
- ban] Wahrscheinlich statt bau(n).
- Aus Reimgründen ist ungemessen zu ergänzen.
Anmerkungen
- Beschreibung nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 285f.; DBHi, HS 789, fol. 429v–430r.
- Vgl. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 1, Sp. 254, Nr. 61. Zur Textgeschichte s. Nr. 644.
- ‚Was Gott in Gnade gibt, soll man nicht sparen [und] die Armen nicht vergessen, dann gibt Gott wieder [ohne Maß] 1622.‘
- Wappen ? (Balken belegt mit den Buchstaben GIMHT, begleitet von drei Herzen 2:1).
- Wappen ? (
H30 ).
Nachweise
- Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 285f.
- DBHi, HS 789, fol. 429v–430r.
- Schütte, Hildesheimer Hausinschriften, S. 32f.
- Slg. Rieckenberg, S. 1037.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 653† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0065308.