Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 649 Rathaus 1620

Beschreibung

Grabplatte für Hans Loges. Sandstein. Die heute im Treppenaufgang der großen Halle angebrachte hochrechteckige Grabplatte befand sich im 19. Jahrhundert im Andreas-Museum. Sie stammt wahrscheinlich aus der Andreaskirche, da die Familie dort unter der neuen Orgel eine Familiengrablege besaß.1) Im Innenfeld ist der Verstorbene im Relief in einer Nische stehend in reicher patrizischer Kleidung mit einer Halskrause dargestellt. Über seinem Kopf ein Engelskopf, links und rechts daneben zwei Vollwappen. Die erhaben in vertiefter Zeile ausgeführte Inschrift läuft an vier Seiten um den Stein herum. Sowohl u als auch v vereinzelt mit übergeschriebenem Bogen, i überwiegend mit i-Punkt.

Maße: H.: 204 cm; B.: 94,5 cm; Bu.: 4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Christine Wulf [1/1]

  1. A(nno) 1620 Van dem 17 auf den 18 februarja) / in der nacht auf 12 slege ist der erbarer erenwolgeachter vndt vorsightiger hans loges der / elter ratsvorwanter vndt senior aus / [di]ser welt seliglig vorscheiden seines alters 75 iar gott gebe im eine selige ru vndt froligb)

Wappen:
Loges*, Arneken*

Kommentar

Zur Schrift: Schaft-s durchgehend auch am Wortende gesetzt, t mit auffallend tief angesetztem Querbalken.

Im Jahr 1600 wurde Hans Loges zum ersten Mal in den sitzenden Rat gewählt, 1606 und 1608 war er erneut Ratsmitglied.2)

Textkritischer Apparat

  1. februarj] Lesung des Wortendes unsicher; februarij DBHi, HS C 25; februar Kd.
  2. frolig] Über dem g von frolig ein Querstrich, danach bricht der Text ab; froligkeit Ergänzung Kd. Zu erwarten wäre eher frolige aufersteung.

Anmerkungen

  1. DBHi, HS C 25, St. Andreas, S. 65. – Hildesheim, Ev. Stadtkirchenarchiv, Archivkarton 62, Nr. 306 Kaufbrief zwischen den Kastenherren und Hans Loges d. J. anno 1620 den 22. Dezember über zwei Begräbnisstellen und zwei Leichensteine. S. a. Härtel, St. Andreas, Anhang 3, Verzeichnis der Begräbnisstellen.
  2. Joachim Brandis’ Diarium, S. 492, S. 527, S. 536.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 25, St. Andreas, S. 65.
  2. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 153.
  3. Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 175.
  4. Hildesheimer Friedhöfe, S. 179.
  5. Slg. Rieckenberg, S. 1024.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 649 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0064901.