Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 58: Stadt Hildesheim (2003)
Nr. 647 Heilig Kreuz 1620
Beschreibung
Grabschrift für Tobias Ebenaug im Innenhof des Kreuzgangs. Die Inschrift ist in den nordwestlichen Arkadenpfeiler des Südflügels in zwei übereinander angebrachte Steine eingemeißelt, auf dem oberen Stein in fünf, auf dem unteren in drei Zeilen. Am Schluß der Inschrift ein Ornament.1) I und Y sind mit Punkten versehen.
Maße: Oberer Stein: H.: 44 cm; B.: 76 cm; Bu.: 4–4,5 cm. Unterer Stein: H.: 43 cm; B.: 52 cm; Bu.: 4–4,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis mit Versalien.
-
ANNO D(OMI)NI 1620 / IPSO DIE COSMAE ET / DAMIANI2) OBŸT TOBIAS / EBENAVG HVIVS EC=/CLESIAE CHORALIS CVI(VS) / ANIMA REQVI=/ESCAT IN PACE / AMENa)
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1620 am Tag [der Heiligen] Cosmas und Damian starb der zum Chordienst dieser Kirche gehörende Tobias Ebenaug. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.
Textkritischer Apparat
- AMEN] Nach Rieckenberg folgen danach die beiden Buchstaben: CP. Dabei soll es sich um die Meistermarke eines unbekannten Hildesheimer Steinmetzen handeln. Der Befund deutet aber eher auf ein Ornament als auf zwei Buchstaben hin.
Anmerkungen
- Vgl. Anm. a)
- 27. September.
Nachweise
- Brandt, Inventar Heilig Kreuz, S. 149.
- Slg. Rieckenberg, S. 1025.
Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 647 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0064700.
Kommentar
Die Inschrift fällt durch ihre sorgfältige Ausführung der Sporen auf. Weiterhin sind die senkrechten Buchstabenelemente deutlich als Schattenstriche gestaltet, entsprechend sind die Bogenverstärkungen ausgeführt, die Cauda des R mit Bogenschwellung. Der Versal A am Anfang der Inschrift ist als Buchstabe der gotischen Majuskel in der Art einer Handschrifteninitiale gestaltet. Der Balken des H und der Kürzungsstrich mit Ausbuchtungen, das letzte A mit geknicktem Balken.