Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 606† Rondell beim Braunschweiger Tor 1611

Beschreibung

Geschütz „Fortitudo“. Der Anbringungsort von Inschrift A war nicht näher bezeichnet, B als Beischrift zu einer Darstellung der Fortitudo, darunter Inschrift C. Das Geschütz trug das Wappen der Schneider und das nicht beschriebene Wappen der Stadt Hildesheim.1) Es befand sich noch 1798 in Hildesheim.2)

Inschriften nach Kratz.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    DIDERICH MENTE GOES MICH IN HILDESHEIMB ANNO 1611

  2. B

    FORTITVDO

  3. C

    FORTITVDO BIN ICH GENANT DER SNEIDER GILDE WOL BEKANT ZV WALL WIL ICH MICH LASN BRVCHN DAS SICH DER FEIND MVES VERKRVCHN DRVMB BIN ICH GEGOSN ZV EHREN VNDT DEM RADE DVN VEREHREN3)

Übersetzung:

Stärke. (B)

Wappen:
Schneiderinnung4), Stadt Hildesheim

Kommentar

Zu Dietrich Mente vgl. Nr. 601. Aus dem gleichen Jahr ist ein ebenfalls von Dietrich Mente gegossenes Geschütz mit dem Namen „Spes“ nachgewiesen,5) das möglicherweise als Gegenstück zu „Fortitudo“ gegossen wurde.

Anmerkungen

  1. Beschreibung und Schriftart nach Kratz, Hochstift, S. 13; Standort nach Hartmann, Geschütze, S. 4.
  2. StaHi, Bestand 100-111, Nr. 301a, Geschütz Nr. 28.
  3. ‚Ich werde Fortitudo genannt, der Schneidergilde bin ich gut bekannt. Auf dem Wall will ich mich so einsetzen lassen, daß sich der Feind verkriechen muß. Deshalb bin ich zur Ehre [des Rates?] gegossen und dem Rat verehrt worden.‘
  4. Wappen Schneiderinnung (Schere). Beschreibung nach Kratz, Hochstift, S. 13.
  5. Vgl. StaHi, Bestand 100-111, Nr. 69, Geschütz Nr. 42.

Nachweise

  1. Kratz, Hochstift, S. 13.
  2. Doebner, Geschütze, S. 220.
  3. Reitzenstein, Geschützwesen, S. 151.
  4. Hartmann, Geschütze, S. 4.
  5. Slg. Rieckenberg, S. 984.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 606† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0060609.