Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 603† Hoher Weg 1/2 (no. 364/365A) 1611

Beschreibung

Haus. Die Inschriften A waren als Beischriften zu zwei von Greifen gehaltenen Wappen ausgeführt. Brandis zufolge waren an der zweiten Etage des Hauses acht Brüstungstafeln mit Darstellungen von Tugenden und Sinnen angebracht, die jeweils durch die Inschriften D bezeichnet waren.1) Die Anbringungsorte der übrigen Inschriften sind unbekannt.

Inschrift A nach StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/9 (Zeichnung); B, C nach Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten; D nach DBHi, HS 789.

Schriftart(en): Fraktur (A).

  1. A

    Jakop Swakehemea) Soffie Tappeb)

  2. B

    anno d(omi)ni 1611

  3. C

    Affgunst der lude kan nich vell schaden wat godt will moth wol geraden2)

  4. D

    Prvdentia // Olfactvs // Tactvs // Gvstvs // Avditvs // Jvstitia // Fides

Übersetzung:

Klugheit. Der Geruchssinn. Der Tastsinn. Der Geschmackssinn. Das Hören. Gerechtigkeit. Glaube. (D)

Wappen:
Swakeheme3), Tappe4)

Kommentar

Jakob Swakeheme war Mitglied der Riemergilde.5)

Textkritischer Apparat

  1. Swakeheme] Möglich ist auch die Lesung Swakeheine; Swatecken Kd.
  2. Soffie Tappe] Jossie Tampe Kd.

Anmerkungen

  1. Brandis in DBHi, HS 789, fol. 380r.
  2. ‚Mißgunst der Leute kann nicht viel schaden, was Gott will, das muß gelingen.‘
  3. Wappen Swakeheme (gespalten, vorn Herz mit Kleeblatt besteckt, hinten geteilt, oben Schabmesser, unten Zirkel). Vgl. StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/9, Kasten 31.
  4. Wappen Tappe (schreitender Hund). Vgl. StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/9, Kasten 32.
  5. Vgl. StaHi, Bestand 100-66, Nr. 447.

Nachweise

  1. StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/9, Kasten 31 (Zeichnung).
  2. Kd. Hildesheim, Bürgerliche Bauten, S. 263.
  3. DBHi, HS 789, fol. 380r.
  4. Slg. Rieckenberg, S. 990.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 603† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0060308.