Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 582† Ziegelhof am Dammtor 1607

Beschreibung

Geschütz „Salomon“. Inschrift A war an der Mündung angebracht. Darunter befand sich das Bild des Königs Salomon mit Beischrift B. Danach folgte Inschrift C sowie das Wappen des Bäckeramts.1) Ein Geschütz dieses Namens befand sich noch 1798 im Besitz der Stadt Hildesheim.2)

Inschriften nach Kratz.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    MEISTER HANS FRICKE GOES MICH IN HILDESHEIMB ANNO 1607a)

  2. B

    K(OENIG) SALOMON

  3. C

    SVM SALOMON3) MANEOQVE MODO SIS PACIS AMATOR PACEM SI VIOLAS EN CATAPHRACTVS ERO DER KOENIG SALOMON ICH HEIS NACH FRIED TRACHT ICH MIT ALLEN FLEIS IM WIDERSTAND AVF GOT TRAW ICH BRINGST MICH IN HARNISCH ICH WEHRE MICH

Übersetzung:

Ich bin und bleibe ein Salomon, wenn nur du ein Freund des Friedens bist. Wenn du aber den Frieden verletzt, siehe, dann werde ich geharnischt sein. (C)

Versmaß: Ein elegisches Distichon (C).

Wappen:
Bäckeramt

Kommentar

Hans Fricke ist auch in der Inschrift Nr. 560 als Geschützgießer genannt.

Textkritischer Apparat

  1. 1607] 1602 StaHi, Bestand 100-111, Nr. 69, Geschütz Nr. 22.

Anmerkungen

  1. Beschreibung und Schriftart nach Kratz, Hochstift, S. 14; Standort nach Hartmann, Geschütze, S. 6.
  2. StaHi, Bestand 100-111, Nr. 301a, Geschütz Nr. 6.
  3. Der Name „Salomon“ leitet sich vom hebräischen Wort für ‚Frieden‘ ab, vgl. Hieronymus, Liber interpretationis hebraicorum nominum, CCSL 72, S. 138 (Lagarde 63, 5): Salomon pacificus sive pacatus erit.

Nachweise

  1. Kratz, Hochstift, S. 14.
  2. StaHi, Bestand 100-111, Nr. 69, Geschütz Nr. 22.
  3. Doebner, Geschütze, S. 221.
  4. Reitzenstein, Geschützwesen, S. 150.
  5. Hartmann, Geschütze, S. 6.
  6. Slg. Rieckenberg, S. 958.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 582† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0058204.