Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 558† Dom 1602

Beschreibung

Östliche Seitenwand des nördlichen Kreuzarms. Vor dem Eingang in den Chor hing ein Tafelbild mit einer Darstellung der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor. Inschrift A über dem Bild, B darunter.1) Nach Kratz war zwischen dem Gemälde und der Inschrift B das Wappen des Stifters angebracht, Oeynhausen hingegen überliefert eine achtteilige Ahnenprobe, von der er zwei Wappen in einer Zeichnung wiedergibt und zwei weitere beschreibt.2)

Inschriften nach DBHi, HS C 31.

  1. A

    Hic est filius meus dilectus in quo mihi bene complacuit ipsum audite3) Matth. XVII

  2. B

    Anno MDCII die 28a) Octob(ris) obiit r(everen)dus et nobilis vir D(omi)nus Bartholdus de Landsberg hujus ecclesiae cantor ac subdiaconus canonicus Cujus anima requiescat in pace

Übersetzung:

Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, hört auf ihn. (A)

Im Jahr 1602 am 28. Tag des Oktober starb der hochwürdige und edle Mann Herr Barthold von Landesberg, Kantor, Subdiakon und Kanoniker dieser Kirche. Seine Seele ruhe in Frieden. (B)

Wappen:
Landesberg4)Rautenberg
Dotzem5)Bartensleben
Bortfeld* Schwichelt
Nettlingen* Asseburg

Kommentar

Barthold von Landesberg, Bruder des 1588 verstorbenen Burchard (Nr. 480) und Sohn des 1558 verstorbenen Barthold von Landesberg (Nr. 385), wurde am 18. August 1568 Mitglied des Domkapitels. 1588 stiftete er den Jurisdiktionsstab für den Kantor des Domkapitels (Nr. 486). Sein Todesdatum ist unsicher. Lauenstein und das Diarium des Joachim Brandis sowie die Grabinschrift Landesbergs (Nr. 557) überliefern im Unterschied zu den Handschriften und Bertram den 23. Oktober.6) Es ist nicht auszuschließen, daß es sich in der handschriftlichen Überlieferung um einen einheitlich tradierten Fehler handelt.

Textkritischer Apparat

  1. 28] HS 114b, HS 116, HS 271, Bertram; 23 Oeynhausen; vgl. Kommentar.

Anmerkungen

  1. Beschreibung nach DBHi, HS C 31, S. 156.
  2. Oeynhausen, S. 324, Nr. 64.
  3. Mt. 17,5.
  4. Wappen Landesberg. Oeynhausen hat vermutlich nur die Helmzier gezeichnet: Flug mit einem nicht identifizierbaren Bild.
  5. Wappen Dotzem (geteilt, auf der Teilungslinie drei Spitzen). Beschreibung nach Oeynhausen. Vgl. Nr. 480: Schrägrechtsbalken?, belegt mit drei Spitzen.
  6. Lauenstein, Historia diplomatica, S. 240; Joachim Brandis’ Diarium, S. 505.

Nachweise

  1. DBHi, HS C 31, S. 156.
  2. DBHi, HS 114b, fol. 62v.
  3. DBHi, HS 116, S. 133f.
  4. DBHi, HS 271, fol. 14v.
  5. Oeynhausen, S. 324, Nr. 64.
  6. Bertram, Bischöfe, S. 158 (nach DBHi, HS 271).
  7. Slg. Rieckenberg, S. 947.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 558† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0055808.