Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 543 Roemer-Museum 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Fragment einer wahrscheinlich für ein Kind der Familie Lübbern gestifteten Grabplatte.1) Sandstein. Die Platte stammt vielleicht aus St. Andreas. Zwischenzeitlich war sie am Haus der Familie Lübbern angebracht, von dort kam sie in das Andreas-Museum.2) Zum Zeitpunkt der Aufnahme (Sommer 1994) war sie im Innenhof des Roemer-Museums angebracht. Von der Grabplatte ist nur noch der obere Teil im Innenhof des Roemer-Museums sowie ein Fragment aus dem Bereich der rechten unteren Ecke im Steinekeller erhalten.3) Eine ältere Photographie4) zeigt die Platte noch in einem besseren Erhaltungszustand: im Innenfeld der ursprünglich hochrechteckigen Platte kniet unter einem Rundbogen ein im Profil dargestelltes Mädchen mit einem Rosenkranz. Der untere Teil der Darstellung war in Ritzzeichnung ausgeführt, der obere im Flachrelief. Unterhalb der Darstellung zwei nach innen gelehnte Wappen. Die ursprünglich vierseitig umlaufende Inschrift ist weitgehend zerstört. Die Schriftleiste war in den Ecken von vier leeren Medaillons unterbrochen. Schon die ältere Photographie zeigt die erhaben ausgeführte Inschrift in einem stark beeinträchtigten Zustand.

Inschrift ergänzt nach Photo Slg. Rieckenberg.

Maße: H.: 85 cm; B.: 100 cm; Bu.: ca. 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

  1. An(n)o domini / [...]8 · [i]n · die · 20 · [......]mensis · ivniia) · obiit / [...]g[ - - - / - - - ] · lobberea) · [..... · - - - ] pace

Wappen:
Lübbern*, ?5)

Kommentar

Hans Lübbern d. J. und seine Tochter Anna haben im Jahr 1574 zwei Begräbnisstellen in St. Andreas gekauft.6) Mit dem Erwerb der Grabstellen verbunden war die Erlaubnis, am Pfeiler bei der Taufe zur Schule hin ein Monument oder eine Tafel anzubringen.

Textkritischer Apparat

  1. Unsichere Lesung.

Anmerkungen

  1. Dodegge vermutet, daß die Platte für Anna Rumann, die 1574 verstorbene Ehefrau des Hans Lübbern, gestiftet wurde, vgl. Heraldische Ausführungen Werner R. Dodegges in: StaHi, Bestand 717, Nr. 1–8: Inventar Kampen, Nr. 522.
  2. Rieckenberg hat auf dem Photo (vgl. Anm. 4) notiert: „alter Grabstein in der Jakobistr. gefunden, Andreasmuseum“; s. a. Struckmann, S. 64, Nr. 563.
  3. StaHi, Bestand 717, Nr. 1–8: Inventar Kampen, Nr. 522.
  4. Photo Slg. Rieckenberg mit dem Vermerk: „Bödeker 1385“.
  5. Wappen ? (vier anstoßende Rauten, balkenweise, überhöht von zwei Fußspitztatzenkreuzen).
  6. Vgl. Härtel, St. Andreas, Kap.V 3.1.2 u. Anhang 3, Verzeichnis der Begräbnisstellen.

Nachweise

  1. Slg. Rieckenberg, o. S., ein Photo (Bödeker 1385).

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 543 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0054307.