Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 541 Dom-Museum 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Deckplatte eines Tragaltars.1) Messing. Der Tragaltar wurde im Jahr 1833 im Hochaltar des Doms gefunden und ist vermutlich 1856 in den Domschatz gelangt. Der kastenförmige Tragaltar stammt in seinen wesentlichen Bestandteilen aus dem 12. Jahrhundert.2) Im 16. Jahrhundert wurde er durch eine neue Deckplatte mit gravierten Metallbeschlägen aus Messing, die den Altarstein aus Porphyr rahmen, neu gestaltet. Der aus dieser Zeit stammende Metallrahmen zeigt in rechteckigen Feldern gravierte Darstellungen: In der oberen Langseite in der Mitte Halbfigur der Maria mit dem Kind, rechts und links zwei inzensierende Engel. An der linken Schmalseite in der Mitte Bernward mit Bischofsstab in der Rechten und Kreuz in der Linken, darüber in einer Leiste Inschrift A, das letzte Wort außerhalb der Schriftleiste rechts neben der Figur. An der rechten Schmalseite in der Mitte Godehard mit Bischofsstab in der linken und dem Modell von St. Godehard in der rechten Hand. In der Leiste darüber Inschrift B. Auch hier befindet sich das letzte Wort außerhalb der Schriftleiste neben der Figur. An der Langseite unten Brustbild des Epiphanius, dargestellt als Bischof mit einem Buch in der Rechten. Links neben seinem Kopf Inschrift C. Die seitlichen Felder der Langseiten sind mit Laubranken gefüllt. Alle Inschriften sind graviert.

Maße: L.: 24,7 cm; B.: 14,5 cm; Bu.: 0,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Ulrich Knapp [1/1]

  1. A

    S(ANCTVS) · BERWARDVS · EPISC(OPVS) // HILD(ENSEMENSIS)

  2. B

    S(ANCTVS) GODEHARDVS · EPISC(OPVS) // HILD(ENSEMENSIS)

  3. C

    S(ANCTVS) · EPIFANIVS

Übersetzung:

Der heilige Bernward, Bischof von Hildesheim. (A) Der heilige Godehard, Bischof von Hildesheim. (B) Der heilige Epiphanius. (C)

Anmerkungen

  1. Inv. Nr.: DS 25. Zur Beschreibung des Tragaltars s. Elbern/Reuther, Domschatz, S. 37f. (ohne Überlieferung der Inschrift).
  2. Vgl. Kat. Ego sum, S. 506, Abb. S. 507.

Nachweise

  1. Kat. Ego sum, S. 506, Abb. S. 507.
  2. Slg. Rieckenberg, S. 209.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 541 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0054103.