Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 539 Roemer-Museum um 1600

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte, möglicherweise für eine Tochter der Eheleute Henning Klare und Katharina Mellinger.1) Sandstein. Provenienz unbekannt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme (Sommer 2000) befand sich die stark beschädigte Platte im Innenhof des Roemer-Museums. Unter einem Karniesbogen ist die Verstorbene mit gefalteten Händen dargestellt. In den Bogenzwickeln zwei Wappen. Die stark beschädigte Inschrift lief ursprünglich an vier Seiten um den Stein herum. Die obere Schmalseite ist zerstört, von dem auf der rechten Langseite angebrachten Textteil sind nur noch wenige Reste erhalten. Die untere Schmalseite ist abgeschlagen, nur der Textteil auf der linken Langseite ist noch weitgehend erhalten. Die Buchstaben sind erhaben vor vertieftem Hintergrund ausgeführt.

Maße: H.: 165 cm; B.: 107 cm; Bu.: 5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Christine Wulf [1/1]

  1. [ - - - / - - - ] Jvngfrave[ - - - / - - - / - - - ]ngescaffena) ihres Alt(ers) 10 Jar [.] 9 woch(en) 8 · St(vnden) Rvhet [...]b)

Wappen:
Klare?2), Mellinger*

Kommentar

Sofern die zeitliche Einordnung des Grabdenkmals ungefähr zutrifft, könnte es sich bei der Verstorbenen um die Tochter des Pastors an St. Martini Magister Henning Klare (1571–1638) und der Katharina Mellinger handeln. Klare heiratete am 19. September 1598 Katharina Mellinger, aus der Ehe gingen sechs Söhne und vier Töchter hervor, von denen vier Söhne und zwei Töchter im Kindesalter starben.3)

Textkritischer Apparat

  1. ngescaffen] Statt eingeslaffen, Lesung unsicher.
  2. Wahrscheinlich Hir.

Anmerkungen

  1. StaHi, Bestand 717, Nr. 1–8: Inventar Kampen, Nr. 587. Das Grabdenkmal ist ohne Wiedergabe der Inschrift erwähnt in Kd. Hildesheim, Kirchen, S. 175, Nr. 5.
  2. Wappen Klare? (Sonne begleitet von drei Rauten 2:1).
  3. Vgl. StaHi, Bestand 856, Nr. 50/268/8, Kasten 20, s. v. Klare.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 539 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0053900.