Inschriftenkatalog: Stadt Hildesheim

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 58: Stadt Hildesheim (2003)

Nr. 527† Dom 1599

Beschreibung

Wand im nordöstlichen Querhaus. Tafelbild mit einer Darstellung der Reinigung Mariens über dem Eingang zum Paradies.1) Der genaue Anbringungsort der Inschrift – ob auf dem Bild selbst oder an der Wand – ist nicht bekannt. Oeynhausen überliefert im Zusammenhang mit dieser Inschrift sieben Wappen in Zeichnung.2)

Inschrift nach DBHi, HS 271.

  1. A

    R(everen)dus et Nobilis D(omi)nus Theodoricusa) ab Aschebergb) hujus Eccles(iae) Canon(icus) Subdiaconus Non(is) Februarijc)3) Anno 1599 vita defunctus hoc sui Mnemosyno spectatores ut sibi requiem aeternam precentur fraterne admonitos cupit

  2. B

    Cinis es et in cinerem reverteris4)

Übersetzung:

Der hochwürdige und edle Herr Dietrich von Ascheberg, Kanoniker dieser Kirche [und] Subdiakon, gestorben an den Nonen des Februar im Jahr 1599, möchte durch dieses Andenken an sich selbst auf brüderliche Weise die Betrachter ermahnen, daß sie für ihn die ewige Ruhe erbitten. (A)

Du bist Asche und wirst wieder zu Asche werden. (B)

Wappen:
Ascheberg5)?8)
Landesberg6)Münstorf9)
?7)Morrien10)
Voss van Steenwyk?11)

Kommentar

Die Inschrift entspricht bis zum Wort defunctus der Grabinschrift des Dietrich von Ascheberg (Nr. 526). Möglicherweise steckt in der Inschrift B eine Anspielung auf den Namen Ascheberg.

Textkritischer Apparat

  1. Theodoricus] Theodorus Oeynhausen.
  2. Ascheberg] Aschenborch Oeynhausen.
  3. Non(is) Februarij] Fehlt Oeynhausen.

Anmerkungen

  1. Lokalisierung nach DBHi, HS 271, fol. 15r: supra ostium Paradisi in Supremitate.
  2. Vgl. Oeynhausen, S. 325, Nr. 132.
  3. 5. Februar. Die Grabschrift (vgl. Nr. 526) überliefert den 4. Februar als Todestag, das Diarium des Joachim Brandis den 6. Februar (S. 440).
  4. Nach Iob 34,15.
  5. Wappen Ascheberg (drei Lilien). Beschreibung nach Zeichnung Oeynhausen. Vgl. hingegen Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 5 u. Tafel 11: geteilt, oben zwei Brakteaten oder Rosetten, unten leer.
  6. Wappen Landesberg (schräg gegitterter Balken). Beschreibungen nach Zeichnung Oeynhausen. Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 78 u. Bd. 2, Tafel 190: Wappenschild mit aufgelegtem Mittelschild: geteilt, oben Fuchs, unten schräges Gitter.
  7. Wappen ? (liegender Mond, überhöht von einem Stern).
  8. Wappen ? (weißes Schildchen in Rot).
  9. Wappen Münstorf (geteilt).
  10. Wappen Morrien (unten gezinnter Schrägrechtsbalken, links begleitet von einem Stern). Vgl. Spießen, Wappenbuch, Bd. 1, S. 91 u. Bd. 2, Tafel 221: rechtsschräge Brücke, im linken Obereck ein Stern.
  11. Wappen Voss van Steenwyk? (innerhalb eines mit neun Kugeln belegten Schildbords fünf Schrägbalken).

Nachweise

  1. DBHi, HS 271, fol. 15r.
  2. DBHi, HS 114b, fol. 63r.
  3. DBHi, HS 116, S. 134.
  4. Oeynhausen, S. 325, Nr. 132.
  5. Bertram, Bischöfe, S. 158 (nach DBHi, HS 271).
  6. Slg. Rieckenberg, S. 924.

Zitierhinweis:
DI 58, Stadt Hildesheim, Nr. 527† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di058g010k0052703.